Ich habe Lieblingsfrauen in meinem Leben, die trotz all ihrer Zauberhaftigkeit manchmal erstaunlich merkwürdige Dinge tun. Visitenkarten bei Vistaprint bestellen oder Risotto-Fertigmischungen kaufen, so in der Art… Und gerade letztgenannte Kuriosität bringt mich nun zu dieser ultimativen Risotto-Anleitung, die Euch den Respekt vor der vermeintlichen Schwierigkeit dieses kleinen Gerichts nehmen will.

Denn eines ist gewiß: auch die tollste Fertigmischung – meist sowieso nur in den Reis gemischte Gewürze – beschützt Euch nicht davor, 20 Minuten mit dem unentwegten Rühren von Reis zu verbringen! Das geht nun einmal nicht anders, damit der Reis seine Stärke abgibt an die Brühe und das Risotto seine erforderliche Schlotzigkeit (herrliches Wort und viel schöner als “Breiigkeit”) bekommt. Wer dafür zu faul ist, läßt es also lieber ganz bleiben. Die anderen können es so machen:

2015-06-13-risotto

  1. Was in mein Risotto soll, bereite ich meist vorher vor, wie hier Champignons, Frühlingszwiebeln und Parmaschinkenstreifchen in der Pfanne angebraten, dann beiseitegestellt. Beilagen im Risotto mitzugaren hat den Nachteil, daß das Rühren viel mühseliger wird, und jeglicher kräftigerer Geschmack kann so auch nicht entstehen. Ihr wißt schon, die berühmten Röstaromen.
  2. Für uns beide nehme ich 250 ml = 200 gr Risottoreis, davon werden ein sehr großer Mann und eine deutlich kleinere Frau reichlich satt.
  3. Weißwein für das erste Ablöschen bereithalten.
  4. Ca. 1 l Gemüsebrühe erwärmt neben dem nicht zu kleinen Risottotopf stehen haben.
    Eine kleine Zwiebel fein würfeln und in 1/2 Butter, 1/2 Olivenöl anschwitzen, dann den Reis dazugeben, kurz mit anschwitzen.
  5. Dann mit Weißwein ablöschen. Ab jetzt gilt: rühren, rühren, rühren! Und immer wieder ein Suppenkellchen Gemüsebrühe dazugeben.
  6. Den Küchenwecker dazu auf 20 Minuten stellen. Inzwischen auch den Liebsten aktivieren, denn es muß Parmesan gerieben werden, und wer rührt, hat dafür keine Hand mehr frei. (Könnte man natürlich auch selbst und vorher machen, aber ein kleiner Küchenschwatz beim gemeinsamen Rühren und Raspeln ist viel schöner.)
  7. Die anfangs kleine Menge Reis schwillt immer mehr an – das soll so! Nie zu trocken werden lassen, trocken ist bei Risotto verboten.
  8. Ab circa Minute 17 ab und zu mal den Reis probieren, ob er bis ins Innerste gar ist. Und wenn es soweit ist,
  9. die vorbereitete Beilage mit hineingeben, dann würzen nach Belieben, plus ca. 1 EL Parmesan, alles gut zusammenrühren.
  10. Auf Teller tun, weiteren Parmesan, Salz und Pfeffermühle extra mit auf den Tisch – und genießen.

Ganz einfach, nicht wahr? Und Wenn man den Dreh Schlotz einmal raus hat, kann man endlos experimentieren, bis man sein persönliches Lieblingsrisottorezept gefunden hat… Viel Spaß und guten Appetit!

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