Eigentlich wollte ich hier und jetzt über einen schönen gestrigen Grillabend berichten. Der war auch schön, wir als Gäste wurden an einem sonnig gelben Tisch bei herrlichstem Wetter liebevollst gepampert von unseren aufmerksamen, großzügigen Gastgebern. Danke dafür!
Doch leider muß ich mich ebenfalls gerade mental zu erholen versuchen von vielen unsäglich rohen und dummen Bemerkungen zum akuten Flüchtlingsthema… Und da paßt mir heute morgen ein eben gefundener Blogpost wunderbar in den Kram und ins Herz – hier ein wichtiger Ausschnitt:
„… Da sind Menschen, mitten in der Nacht, 700 Stück, auf einem kleinen, kaum seetüchtigen HOLZBOOT. Mitten auf dem Mittelmeer. Unter ihnen hunderte Meter Wasser, sonst nichts. NICHTS. Genau soviel, wie sie noch haben. Familien in zerbombten Straßen, verfolgt und vom Tode bedroht. Frauen mit weinenden Babys auf dem Arm – kleine Kinder, die vielleicht gestern noch in Bangladesch eure 3 Euro PRIMARK Shirts in giftige Farbe getaucht haben. Denkt ihr ernsthaft, die Ärmsten der Armen dieser Erde sitzen in ihren Baracken und tüfteln hinterfotzige Pläne aus, wie sie euch euren 58 Zoll Smart TV zecken können? Oder euren angerosteten Opel, eure Bude oder euren ach so verdammt heiligen Job? Himmelherrgott, was stimmt denn nicht mit euch? Diese Menschen haben alles verloren, die machen keine lustige Hafenrundfahrt …“
Wer die sprachliche Deftigkeit komplett lesen will, findet sie hier:
„Der Flüchtling klaut mir meinen Fernseher!“ Oder: Verarscht fühlen ist das neue 20.
Views: 17
Hallo Uschi, ich habe den Artikel auch schon gelesen und finde ihr richtig gut geschrieben. Man müsste eine Aktion starten in der man sich zu erkennen gibt, das man Flüchtlinge willkommen heißt, seufz. Es gibt eine schöne vom Bistum Essen oder so … man macht mit den Händen ein W wie Willkommen und postet es als Profilbild. Leider kann man so kein „Selfie“ machen sonst hätte ich das schon getan.
Für mich selbst bin ich unsicher, inwieweit ich „laut“ werden will/darf. Ich habe zwar – natürlich – eine Meinung, ich spende auch Sachen, aber ich kann keinen Wohnraum zur Verfügung stellen oder ähnliche, wirklich wichtige Dinge beisteuern… Für mich gilt aber wie immer: wenn jeder nur in seiner kleinen Welt menschlich denkt und handelt, dann müßte sich das doch auch positiv auf das große Ganze auswirken. Das ist meine Hoffnung.
Und diese Statement-Seiten, die mag ich persönlich eher nicht… Ein Statement ist schnell abgegeben, die demonstrative Überzeugung wirklich zu leben, das wäre wichtiger.
Brisantes Thema. Finde ich gut, dass du es ansprichst. Ich kann diese Fremdenfeindlichkeit teilweise nicht nachvollziehen. Als wenn die Menschen nicht schon genug Schlimmes erlebt hätten.
LG Sabine