In Aachen ist die Einzelhandelslandschaft derzeit vor großen Umbrüchen, durch den seit (zu) vielen Jahren anstehenden Bau einer großen Einkaufsgalerie, um die es viel, viel Zoff gab und gibt, und auch durch allerneueste Ankündigungen, die die Situation wieder noch enorm verändern… Keiner weiß, was aus all dem am Ende wirklich werden wird – am wenigsten offenbar die Stadt als Sachwalterin von allem, was für die Stadt und ihre Bürger wichtig wäre -, aber das tut fleißiger Meinungsbildung natürlich keinen Abbruch.

Ein Beitrag der von mir sehr geschätzten Margret Vallot in ihrem Blog gab mir jedenfalls jetzt den Schubs, mich dem Thema mal kurz aus allersubjektivster Käufersicht zu nähern. Schließlich bin “ich” ein Teil der angepeilten Zielgruppe.

Wobei ich – jetzt mal wirklich als ich persönlich – eine schreckliche, weil vollkommen uneinschätzbare Zielgruppenvertreterin bin.

Ich gehe nie gezielt shoppen, ich gehe in meiner eigenen Stadt eigentlich überhaupt nicht shoppen. Wenn ich etwas Bestimmtes brauche und dafür losziehe, finde ich garantiert nichts. (Ich erinnere mich mit Schrecken an das fast unmögliche Finden meines Hochzeitskleides im Jahr 2000…) Ich bin eine, die sich zufällig und im Vorbeigehen verliebt, in eine Klamotte, eine Tasche, ein paar Schuhe oder irgendeine hübsche Dekoration. Wann das passiert, weiß ich nicht und die Marktforschung also schon mal gar nicht. Vielleicht bin ich ja aber gar kein Einzelfall, sondern sehr normal – und wir alle sind heutzutage uneinschätzbar?

Ich stehe gerade noch unter dem frischen Eindruck eines Vier-Weiber-Wochenendes in Münster… Was haben wir an unserem gemeinsamen Shopping-Nachmittag gemacht? Jeden kleineren, inhabergeführten Laden – von denen Münster übrigens erfreulich viele hat – mit Neugier und Begeisterung “auf links gedreht” und natürlich dort auch gekauft. Einen großen Bogen aber haben wir um Shopping-Center und die Geschäfte großer, uns aus Aachen schon sattsam bekannter Ketten gemacht, das interessierte uns alles eher nicht.

Ich denke daher, der individuelle Einzelhandel sollte unbedingt zuversichtlich bleiben – sicher werden “alle” einmal gucken gehen in den irgendwann fertigen Aachener Einkaufsgalerien am unteren Ende der Adalbertstraße, aber für die meisten wird das Thema dann auch erledigt sein…

 

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