Diesen klugen Spiegel-Online-Beitrag der wunderbaren Sibylle Berg fand ich eben beim ersten Frühstückskaffee. Er packt mich ganz genau bei meinem persönlichen Gefühl der Verstörung, das ich dem Jahr 2015 zuschrieb und mit dem ich ganz offensichtlich nicht allein bin.

Ich zitiere die letzten zwei Absätze:

In meiner Neujahrsansprache möchte ich folgenden unausgegorenen Gedanken werden lassen: Wenn man sein Hirn von Panik freihält, sich ab und zu im gierigen Suchen nach Katastrophenmeldungen zügelt, sich auf das konzentriert, was direkt ist, könnte es zu einer gewaltigen Reduktion von Stress führen. Auf einmal nicht mehr bedroht werden von Dingen, die das eigene Dasein gar nicht verändern, hilft ungemein, die befristete Lebenszeit ein wenig mehr zu genießen.
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Nicht ignorant sein, nicht schafgleich traben, nur ein kleines Innehalten im Kreislauf der Erregung. Sich der Wohnung zu erfreuen, die geheizt ist, der paar Leute, die einen umgeben und die nett sind. Läden bestaunen, die Brot verkaufen, und eine Sonne, die sich ab und zu zeigt. Es könnte einfach sein, mit der Gewohnheit der Dauererregung zu brechen. Das wäre ein amtlicher Vorsatz für das neue Jahr.

Und das gefällt mir sehr gut als Nachtrag zu der kleinen Diskussion, die sich meinem Jahresrückblick hier im Blog anschloß… Und für mich selbst.

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