“Sprache ist Träger von Sinn und Überlieferung, Schlüssel zum Welt- und Selbstverständnis sowie zentrales Mittel zwischenmenschlicher Verständigung.” Diesen Satz finde ich bei Wikipedia und er gefällt mir, bringt er doch kurz und knapp auf den Punkt, warum ich das korrekte Schreiben und Sprechen unserer Sprache so wichtig und beschützenswert finde.

Wenn ich mir ansehe,

  • was sich in deutschsprachigen Blogs für Mengen orthografischen Mülls anhäufen,
  • daß sogar seriöse Tageszeitungen nicht mehr mit dem Genitiv umgehen können,
  • was im Fernsehen für ein Formulierungsschwachsinn verbreitet wird,
  • mit welch dramatischen Fehlern Werbe-Slogans hinaus in die Welt dürfen,
  • wie die Facebook-Dialoge von Teenagern aussehen oder
  • wie manche Menschen “sprechen”,

dann scheinen es immer Weniger zu werden, die den Sinn und Nutzen von Sprache begreifen… Es macht mich verrückt.

Nein, dies ist keine Früher-war-alles-besser-Jammerei. Ich bin froh, daß Deutsch sich nicht mehr auf dem Status der Johann-Wolfgang-von-Zeit bewegt, und ich möchte auch nicht so gestelzt daherreden müssen wie noch die Eltern meiner Großmutter. Doch Simplifizierung unserer ausdrucksstarken und wortreichen Sprache auf dem Niveau einer Null-Bildung? Nein, danke.

Zentrales Mittel zwischenmenschlicher Verständigung… Das erfordert einen nennenswerten Wortschatz und (!) das Beherrschen der Rechtschreibung. Warum haben einige Journalisten und sehr viel mehr Blogger so wenig Ehrgeiz, mit Sprache korrekt umzugehen? Warum wird so gut wie gar nicht mehr Korrektur gelesen?! Und lernen “die Kinder” in der Schule nicht mehr, daß nur die Kombination aus mindestens Subjekt und Prädikat einen vollständigen Satz bildet? Daß Worte aus mehr als einer Silbe bestehen dürfen? Ey, echt? Krass, bitch!

Ach ja…
(Das ist kein Satz, sondern ein Seufzer.)

Das Beitragsfoto habe ich im IZM (Internationales Zeitungsmuseum) gemacht.

Und ich weiß, ich schreibe “daß” nach aktueller Auffassung falsch, aber das mache ich in schrullig-beharrlicher Absicht.
Dafür verwechsele ich aber nur äußerst selten “daß” und “das” – ist doch auch was wert.


 

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