„Was macht Ihr denn Silvester?“, das ist in diesen Tagen wahrscheinlich eine der meistgestellten Fragen überhaupt. Tja.

Wir haben schon auf viele Arten Silvester gefeiert, der Mann und ich, und seit 20 Jahren tun wir das nun schon gemeinsam. Es gab immer tolle Feten bei Freunden, es gab fröhlich-durchtanzte und eher selten auch mal traurige Silvester als Single, es gab teuer bezahlte professionelle Partys mit ärgerlich lieblosem Essen und schnell vergessenem Programm, wir feierten bei uns oder bei anderen, wir waren zum Feiern aufgelegt oder auch mal nicht, wir waren jünger oder schon älter… Doch in einem sind wir uns immer einig: dieses Silvester ist ein wunderschöner Anlaß zum Feiern – am allerliebsten mit Freunden bei irgendwem zuhause –, aber wir nehmen das Datum nicht über Gebühr wichtig.

Mit dem Älterwerden verliert sich die allgemeine Lust am Feiern ein wenig. Die einen sind lieber direkt mal ganz weggefahren, die anderen hüten die Enkel, damit ihre Kinder feiern können (auch ich habe als Kind viele Silvester bei meinen Großeltern verbracht), die nächsten kämpfen mit Krankheiten oder betrauern gar Todesfälle, ihnen ist jedenfalls aus verständlichen Gründen überhaupt nicht zum Feiern zumute, und manche habe auch einfach keine Lust, sich die viele Arbeit für wenige Gäste zu machen, und machen also lieber gar nichts.

Wir hier als Immer-Gerne-Feierer mit aktuell nichts Schlimmerem als einer Erkältung haben uns nach Abwägung der diesjährigen Gesamtlage entschlossen, uns zu zweit einen extra-netten Abend zu machen mit einem gemütlichen Super-Luxus-Raclette, kaltem Champagner und wortreicher Zweisamkeit – wortreich können wir nämlich auch innerehelich gut. Um Mitternacht gehen wir dann mal runter, umarmen die anwesenden Nachbarn und gucken ein bißchen beim sinnlosen Verballern von krachmachendem Zeug zu… Schwupps, isses 2019!

Und das verläßlich Grandioseste an dem Abend ist ja eigentlich sowieso „Dinner for one op Kölsch“.


 

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