Es ist wirklich nicht das Schlechteste, Abstand zu den Dingen, den Verletzungen, den Heftigkeiten des Lebens zu bekommen. Das geht ja nicht sofort, sondern dauert ein paar Jahre, je nachdem.

Dann ist die vermeintliche Freundin, die einst für Freundschaft den atemberaubenden Vorgang des „Downgrade“ erfand, immer noch in meinem Leben durch einen unglaublich phantastischen Quirlbesen – und es stört mich plötzlich nicht mehr, das Ding zu benutzen. Dann ist der einst vermeintliche Mann meines Lebens derjenige, der mich zwar mit seinem kranken Beziehungshantier fast dasselbige kostete, mir aber auch den Mut gab, mich in das Abenteuer Selbständigkeit zu stürzen – und ich kann endlich ohne verbliebenen Groll dankbar nur dafür sein. Dann ist … ach nein, das lasse ich jetzt, weil das hier keine Abrechnung sein soll.

Ich will nur sagen, wie schön es doch ist, daß man nach angemessener Zeit die Dinge des Lebens gelassener sehen kann. So gehen sie, wenn sie auch nicht mehr zum eigenen Jetzt gehören, doch nicht ganz verloren. Sie hinterlassen immer auch etwas Gutes. Irgendetwas.

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