MO | 3.2.
Neue Woche, neues Jetzt-erst-recht.
Habe mir doch tatsächlich einen Teleskopstab fürs Demo-Plakat bestellt, um den Hochhalte-Arm etwas zu entlasten – und außerdem kommt das Ding höher als mein Arm.
Abends ein zuversichtlich machendes Treffen im Tuchwerk. So wohltuend, daß in dieser dollgedrehten Welt sich auch noch Dinge wieder zum Besseren wenden können. Daß es Menschen – Investoren! – gibt, die es gut meinen mit Ideen und Projekten, die ihnen eine gute Basis und den Beteiligten mehr Sicherheit zu geben vermögen. Freude!
DI | 4.2.
Anfang Februar, draußen ist es gerade bitterkalt, da ärgert mich im Homeoffice eine höchst lebhafte Stubenfliege. Tse.
Die Matriarchin hatte Spielcasino auf ihrer Bucketlist – das steht abends an und das Mutter-Töchter-Trio hat auch richtig Spaß, damit hatte ich als Glücksspiel-Desinteressierte gar nicht gerechnet.
MI | 5.2.
Was mich heute sehr glücklich gemacht hat: zu erfahren, daß eine allerliebste Freundin sich entschieden hat, nicht aus unserer Nähe wegzuziehen. Hach. Wir passen auf dezente Weise schon so lange aufeinander auf, von mir aus bleibt das so für den gesamten Rest unserer Zeit…
Weniger schön – auf einer ganz anderen Ebene – ist, daß unser Backofen nach 21 Jahren kaputtgeht. Ich hatte das allerdings schon länger geargwöhnt, das passierte nämlich eher schleichend und inzwischen schafft er keine 160°C mehr, egal, was ich einstelle. [Foto]
DO | 6.2.
Ich möchte zum Thema Bundestagswahl einen hervorragenden Beitrag von @Papageier auf Mastodon zitieren:
„Es gibt noch einen Aspekt an der Merz-AfD-Kooperation, den man bei aller berechtigten Empörung nicht vergessen sollte: Der Mann bewirbt sich um das mächtigste Amt im Land. Von dessen Tun und Lassen hängt das Wohl und Wehe von 84 Mio Menschen ab. Der Inhaber dieses Amtes wird – gerade in diesen Zeiten – mit heftigen Herausforderungen und Provokationen konfrontiert und muss jederzeit kühlen Kopf bewahren.
So furchtbar die Vorfälle jüngster Vergangenheit in Aschaffenburg und anderswo auch sind: ein Bundeskanzler muss sie in Perspektive setzen und aus der Gesamtsituation heraus rational handeln. Ein politischer Amateur, der bei jedem emotional aufwühlenden Einzelfall komplett die Contenance verliert und gleich als erstes die Grundregeln der Demokratie über Bord wirft – so jemand kann und darf auf keinen Fall die Rolle des Bundeskanzlers ausfüllen.
Was dieser Mensch tun würde, wenn tatsächlich ein nationaler Notstand eintreten würde – man mag es sich gar nicht vorstellen.“
Für mich steht heute noch eine Backofen-Recherche an. War klar, ne?
Doch vorher muss ich kurz bei einem Kunden etwas überprüfen, bevor ich vielleicht Falsches für seine Außenbeschilderung bestelle. Der ist zum Glück hier um die Ecke, deshalb geht das schnell – schneller, als wenn ich der netten Rezeptionistin am Telefon erklärt hätte, was sie bitte eben mal mit einem Lineal für mich ausmessen soll. Ja, der Designerberuf ist nicht nur kreatives Ideenhaben, sondern auch pingeliges Handwerk… [Foto]
Etwas später unsere interne Backofen-Konferenz am Wohntisch – reparieren oder neu kaufen? Nach 21 Jahren unermüdlichen Einsatzes darf der alte in den Ruhestand und wir werden gemeinsam in den örtlichen Fachhandel fahren, die bringen, montieren und entsorgen auch, das ist ganz großartig. Unbewusst habe ich wohl Tempo in die Sache gebracht, als ich den Satz sprach: „Ich weiß gar nicht, wie ich noch eine Lasagne hinkriegen soll.“
FR | 7.2.
Habemus Backofen! Ausgesucht, bezahlt und Montagetermin vereinbart. Ruckzuck-Entscheidungen können wir supergut. So fing unsere ganze Zweiergeschichte ja eigentlich schon an, vor 25 Jahren – mit einem spontanen Ja füreinander… Doch dazu demnächst mehr. Ab Donnerstag kann es hier jedenfalls wieder Lasagne geben.
SA | 8.2.
Immer noch keine Stimmzettel im Briefkasten… Hrmpf.
Dieses Schwanken zwischen Pessimismus (trotz der Merz-Katastrophen bekommt die CDU die meisten Stimmen) und Optimismus (eine Schwarz-Grün-Regierung findet zusammen, die FDP hat die 5% nicht geschafft und niemand spielt jemals mit den Rechtsradikalinskis) macht mich außerdem ganz kirre. Ich vermeide es möglichst, mir Was-würden-Sie-wählen-wenn-Balkendiagramme anzusehen, das ist zu betrüblich. Leider erfasse ich optisch so sehr schnell – normalerweise ein Vorteil, hier ein Fluch.
Mittags zur Omas-gegen-rechts-Kundgebung vor dem Rathaus, bizarrerweise gestört von einer vorbeimusizierenden Karnevalskapelle. Ja, „Rheinland“ halt… Ich bleibe ein halbes Stündchen und ziehe dann noch weiter, um mir kurz ein Bild von den Rechtsaußen-Typen am Geldbrunnen zu machen – was wollen die eigentlich, da sie doch zu dumm waren, hier ihre Kandidaten überhaupt auf die Liste zu bringen? Mein liebes Aachen ist stabil, ist laut und zahlreich und sehr störend drumherum. Herz! [Foto]
Ich möchte mal wieder an was anderes denken können als an Politik und bekloppte Machtgierige.
SO | 9.2.
Ein grauer Sonntag… Hauptsache, der 23. wird bunter.
Fotos: persönlich, privat.
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