Als ich heute morgen das erste Mal über #wirfürhannes stolperte – arglos beim ersten Kaffee der Woche durch meine Twitter-Timeline schmökernd –, dachte ich, oh, cooler Name, wahrscheinlich ein Crowdfunding, mal gucken, worum es da genau geht… Als ich dann die ersten Suchmeldungen für @jkorten sah, dachte ich zunächst noch an einen intellektuellen Witz, den nur wieder ich als Allerletzte kapiere…

Daß das alles Ernst war und hier ein sehr beliebter Twitterer, den auch ich mehr als gerne in meiner Timeline habe hatte, tatsächlich dringend gesucht wurde, realisierte ich erst, als auch ich den Abschiedsbrief las, den er auf seinem Blog hinterließ. Ein Brief, hoffnungslos und ultimativ wie ein Schwarzes Loch. Ich habe Johannes gar nicht persönlich gekannt, doch dem Hashtag #wirfürhannes bin ich dann den halben Tag gefolgt und habe mit so vielen Anderen gehofft, man fände ihn, wohlauf. Bis dann durch eine Meldung der Bochumer Polizei klar war, daß er wirklich Ernst gemacht hat mit dem Beenden seines Lebens. Zuviel Verzweiflung in dieser noch so jungen Seele, Verzweiflung an der Welt im Großen und im Kleinen. Was für ein Schritt. Bitter und traurig ist das.

Seiner Familie wünsche ich Kraft. Im Sinne seiner Worte:

Weiterleben.
Weiterlieben.
#waszaehlt

Und ich komme mir nach diesem Tag des hilflosen Nicht-Weggucken-Könnens vor wie ein Voyeur. Bin mir irgendwie selber ein bißchen unangenehm deswegen.


 

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