Ich habe kürzlich bei der Autorin Eva Schlegl etwas Großartiges gelesen, daran möchte ich Euch teilhaben lassen. Zumal dieser Gedanke – diese Forderung – überhaupt nicht häufig genug in die Welt geschickt werden kann:
Andersrum, bitte!
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Ich sitze in der Straßenbahn und starre auf meine Einkäufe. Ich bin eine bewusste Einkäuferin, alle Lebensmittel, die ich einkaufe, sind mit „bio“ gekennzeichnet. Und plötzlich ist mir klar: Ich will das nicht mehr. Ich kann diesen ganzen Bio-Quatsch nicht mehr hören und sehen. Ich will, dass endlich jene Produkte gekennzeichnet werden, die NICHT bio sind. Weil: Bio ist das Normale, Natürliche. So, wie ein Lebensmittel sein soll. Warum um alles in der Welt muss das extra gekennzeichnet werden?
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Andersrum wäre richtig. Alles, was mit Pestiziden behandelt, mit Zusatzstoffen vollgepumpt oder gentechnisch verändert ist, müsste dementsprechend ausgewiesen sein. Also statt der Kennzeichnung „Bio-Tomaten aus Österreich“ bitte die Kennzeichnung „chemisch behandelte Tomaten aus Spanien“. Statt der Kennzeichnung „Bio-Eier aus Freilandhaltung“ bitte die Kennzeichnung „Eier aus Käfighaltung“. Und statt der Kennzeichnung „Bio-Fleisch“ bitte die Kennzeichnung „Fleisch mit Antibiotika“. Das würde unser Einkaufsverhalten nachhaltig verändern. Von einer Sekunde auf die andere.
Wie recht sie hat! Doch stattdessen? Wir Verbraucher – immer „mit dem Rücken zur Wand“, immer auf der Hut, immer recherchepflichtig…
Der Absatz ist aus „Hin und retour: 101 Fahrten, die im Kopf bewegen“ von Eva Schlegl. Sehr lesenswerte Denkanstöße – nicht nur über Lebensmittel…
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Eine geniale Idee!!! ……und endlich rechtfertigen sich dann mal die „Normalkäufer“.
Genau! Ich denke allerdings, daß sich diese Idee leider nicht durchsetzen wird. Zu mächtige Verbraucherverarschungs-Lobby wäre dagegen…
Aber genau das ist es. So müsste es tatsächlich sein, denn erst dann, werden die Menschen bewusster einkaufen und sich 10x überlegen, ob sie Fleisch mit Antibiotika kaufen usw.
Ja schade, dass das nicht umgesetzt wird. Traurig so was!