Annes Fragen und meine Antworten…

“Findest du, dass Bloggen eine Form von Journalismus ist oder sein kann?”

Schwierig… Am ehesten könnte ich das noch im Bereich der Reportage bejahen.

“Was macht für dich Journalismus aus?”

Ich verweise hierzu auf Wikipedia… Es geht nämlich um klare Definitionen, nicht um ein “für mich ist es…”. Finde ich.

“Wo siehst du Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Bloggern und Journalisten?”

Beide kommunizieren schreibend und beiden hilft ein gut lesbarer Schreibstil. Und zu allen Unterschieden: siehe nächste Antwort.

“Ist Journalismus ‘Beruf oder Berufung’ – sprich, entscheidet nur eine journalistische Ausbildung darüber, wer Journalist sein darf und wer nicht?”

Was heißt denn “nur eine Ausbildung”? Ein Journalist ist für mich vor allem der Fachmann mit der entsprechenden Ausbildung. Und die macht tatsächlich Sinn, denn nicht jeder, der eine schöne Schreibe hat, ist damit auf “natürliche” Weise auch direkt ein kompetenter Journalist.

Ich bin auf jeden Fall entschiedene Befürworterin von angemessenem Respekt vor einer seriösen Berufsausbildung! Sie macht den Unterschied zwischen Talent und Können…

“Siehst du diese Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei bestimmten Themenbereichen stärker als bei anderen?”

Ja. Ich finde zum Beispiel, für eine bebilderte Reportage über ein Mode-Event ist wirklich nicht unbedingt eine journalistische Ausbildung nötig. Das ist aber eine sehr persönliche Despektierlichkeit, das gebe ich zu.

Natürlich gibt es Blogger, die sehr nahe am Journalistischen arbeiten – aber sie sind trotzdem Blogger und eben keine professionellen Journalisten.

“Stellst du bei deinem Blog selber einen journalistischen Anspruch an deine Beiträge?”

Nein. Ich bin hier in meinem persönlichen Blog Spaßschreiberin ohne jeglichen journalistischen Anspruch. Und auch beruflich texte ich vor allem für Werbe- und Marketingbelange, also ebenfalls keine Anlässe, mich für eine Journalistin zu halten. Ich habe allerdings häufiger mit Journalisten zu tun, wenn ich für Kunden PR-Events organisiere – das verschafft mir eventuell ein wenig mehr Sinn für die Realität als manchem anderen Blogger.

Wer einen Ton aus einer Geigensaite gezupft kriegt, ist noch lange kein Musiker, und wer im Grafikprogramm ein Blümchen neben ein Wort setzt, ist noch lange kein Grafik-Designer. Und ein Blogger, der sich für einen Journalisten hält, überschätzt sich ebenfalls, das ist meine klare Meinung.

Ein Grenzfall sind allerdings Journalisten, die bloggen. Profis auf Laien-Terrain, sozusagen… Wo sortieren wir denn die jetzt ein?! 😉

 

 

blogger-aphabet
[#bloggeralphabet ist ein Projekt von Anne Schwarz und auf ihrem Blog
neontrauma findet man noch viel mehr Beiträge zum aktuellen Buchstaben.]


 

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