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Als wir vor circa 15 Jahren unsere neue Küche bekamen, übrigens die erste richtig nagelneue Küche meines Lebens, war darin natürlich auch ein Vorratsschrank eingeplant, für den ich mir einen “Apothekerschrank” gewünscht hatte.

Was wir bekamen, war eine abenteuerliche Konstruktion mit einem einzigen, großen, schweren Pylon, an dem fünf schwere Holzschubladen eingeklinkt waren. Das ganze Konstrukt auf einer (einer!) Gleitschiene am Boden, “gesichert” durch eine (eine!) Führungsschiene oben. Man zog also immer das komplette Gebilde aus dem Schrank, wenn man was suchte. Es schwankte dann stets ein wenig und ich habe quasi 15 Jahre lang Sorge gehabt, daß das Ding als Ganzes aus dem Schrank und auf mich drauf fällt… Und nein, ich weiß bis heute nicht genau, warum ich mich damals nicht sofort gewehrt habe. Vielleicht, um dem baM nicht direkt die Freude an der Investition zu trüben? So was in der Art…

Irgendwann vor einiger Zeit begegneten mir im Baumarkt einzelne Teleskopschubladen und zack, der Wunsch nach einer Optimierung des Schrankinnenlebens war wieder präsent. Solche Veränderungen – schließlich benutze ich den Schrank ja nicht als einzige – wollen hier psychologisch geschickt und äußerst liebevoll geplant sein, damit alle Haushaltsmitglieder eine bevorstehende Umgewöhnung von Handgriffen auch einsehen… Mein 60ster (“Schatz, ich werde ja auch nicht jünger.”) und die Themen Schwanken, Schwere und Angst waren hier gute Argumente. Ich fand dann einen tollen Lieferanten – gute Beratung, solides Angebot, bezahlbare Preise – und bestellte alles, was gebraucht wurde, inklusive der Plexi-Einlegeböden, das war meine Zusatzidee, damit auch das kleinste Gewürzdöschen nicht auf grobem Drahtgitter kippelt. Und jetzt war es soweit!

Die Demontage der Monsterkonstruktion, die insgesamt ungefähr 45 Kilo (!) wog, war gar nicht so schwierig, wie ich befürchtet hatte. Das Verstehen der Anleitung für die Schubladen war schon anspruchsvoller (Was meinen die bloß immer mit Scharnierseite? Der Groschen fiel dann irgendwann.), das Anzeichnen der Bohrlöcher für mich als von klein auf assistierende Heimwerkertochter ein Klacks, der nur Sorgfalt erforderte (über die Aktion amüsierte sich der baM mit seinen 1,90 m dermaßen, daß er mich direkt mal als “Zwerg” im Schrank ablichtete), beim Anbringen der Schubladen half ein lieber Freund mit passendem Know-how (bloß nicht durch die Schrankwand bohren) und Akkuschrauber – und voilà, das Leben und Arbeiten in der Küche ist wortwörtlich leichter geworden!

Ich bin darüber sehr, sehr glücklich.


 

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