Wer zusammenlebt, ist einander auch manchmal zuviel. Das wird man ja wohl mal sagen dürfen. Das ist bei uns nicht anders, zumal der baM* ein Gerne-Mitteiler und Viel-Erzähler ist – deutlich mehr als ich. Ich habe andere Macken, bei uns herrscht mackenmäßig eine gute Balance.

Jedenfalls ist viel Geräusch in diesem Zuhause.

Deshalb ist es gar nicht so verkehrt, daß es einmal im Jahr die Herrentour gibt. Ich brauche diese Herrentour, quasi. Denn dann genieße ich „unbeaufsichtigtes Wohnen“ – die nicht immer wieder erklärten Handgriffe und Alltagsroutinen oder daß mir Sachen nicht woandershin geräumt werden, während ich mal kurz weggucke, sowas halt, wahrscheinlich kennen andere sowas auch. Ich schrieb 2017 schon mal über diese eher hausfraulichen Aspekte… 

Doch besonders bewusst genieße ich inzwischen die mit der Herrentour einhergehende Stille und daß ich mich dadurch ausschließlich und unterbrechungsfrei auf meine Dinge konzentrieren kann. Das ist auch mal schön! Wie gesagt, ich habe andere Macken, es gibt bei uns eine ausgleichende Gerechtigkeit.

Und nach ein paar Tagen ist es dann auch wieder genug mit dem stillen Strohwitwentum und ich freue mich – jedesmal seit 24 Jahren – riesig, wenn der beste aller Männer zurück in den Hof gerollt kommt und wir unseren ganz normalen, sehr geliebten, gelegentlich strubbeligen, stets wortreichen Zweisamkeits-Alltag wieder aufnehmen.

Doch jetzt bitte erstmal Ruhe.

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