„Vom Wert der Natur in der Selbstständigkeit“ – so betitelt Silke Bicker aus Osnabrück eher sachlich ihre aktuelle Blogaktion und ich hatte mir für meinen Beitrag eigentlich den Dezember-Freitag mit der Glückszahl 13 ausgesucht. (Doch WordPress benachrichtigte alle Blog-Abonnenten schon bei der Vor-Terminierung, blöder Fehler, doch so ist der Text halt jetzt schon online.) Glückszahl 13 – denn irgendwie geht es bei dem Thema ja vor allem um Glück, für mich jedenfalls…
Auch wenn ich eher ein nordrhein-westfälisches Stadt- als ein Landkind bin, so fand mein Leben nie ohne Naturbezug statt – weniger um seiner selbst willen als vielmehr als natürliche (sic!) Umgebung dessen, was ich tat. Als ich Kind war, ging die Familie sonntags im Wald spazieren. Als reitende Teenagerin bewegte ich mich statt in einer Reithalle immer am liebsten frei in Feld und Wald. Das in den Siebzigern begonnene Hobby Golf wäre ohne die Natur als Spielwiese gar nicht denkbar und auch das jahrelange Segeln war ganz schön nah an der Natur – je Windstärke, desto… Und schlußendlich macht auch die Fortbewegung per Fahrrad – „my other car“ – am meisten Spaß mit viel natürlichem Grün drumherum, wie hier bei uns am Stadtrand. Ganz wichtig ist mir bei allem auch die frische Luft – ein enger Raum mit geschlossenen Fenstern war und ist so gar nicht meins…
Im dreißigsten Jahr meiner Selbstständigkeit spiele ich immer noch Golf und hierbei ist tatsächlich die kontemplative Ruhe auf dem Platz mein ganz eigenes Glücksgefühl, besonders in den früheren Morgenstunden… Unser Gelände hat viel Wasser, darum gibt es auch furchtlose Enten und kecke Bleßhühner zuhauf, außerdem viele Trauerweiden, sonstigen Baumbestand sowie zahlreiche Gräser und Wildblumen. Auch wenn sie relativ gezähmt und planvoll angelegt ist, so ist sie doch schön fürs Auge und gut für die Seele, diese Golfplatz-Natur.
Meine alltäglichen Erledigungen, die ich gerne und oft per Fahrrad abarbeite, kann ich vielfach auf möglichst grün umsäumte Strecken an weniger stark befahrenen Straßen legen, auch das ist mit viel naturnahem Genuß verbunden.
Das Allerschönste aber sind, seit wir an den Stadtrand gezogen sind, das viele Grün und das Futterhaus vor meinem Arbeitszimmer in unserer Dachwohnung! Mein offizielles Büro im Souterrain nutze ich fast nur für Administratives, alles Kreative bearbeite ich unterm Dach, wo mich der schöne Blick in Baumwipfel – die prächtige Eiche der Nachbarin – und auf „meine“ Piepmätze sehr beglücken. So habe ich immer das wunderbare Gefühl, mitten im Grünen zu arbeiten. Sobald die Temperaturen es erlauben, auch direkt neben der weit offenen Tür nach draußen – frische Luft! – und mit ganztägigem Vogelgezwitscher…
Das alles ist wichtig für mein Wohlbefinden und damit natürlich auch für meine Arbeit.
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Liebe Uschi, ich kann so gut verstehen, was Du schreibst. Und schön ist es außerdem geschrieben, finde ich. Ich bin auch ein „nah-an-der-Stadt-Kind“, wenn auch ein ursprünglich niedersächsisches. Komischerweise sehne ich mich nach mehr Natur, je älter ich werde … Danke für diese schöne „ganz natürliche“ Lesezeit.