#WmDedgT ist die Kurzform für “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” und wurde im April 2013 von Frau Brüllen eröffnet – jeden Monat am 5. protokollieren Blogger ihren Tag, das ist echtes Tagebuchbloggen. Einblicke in den Alltag vieler Leben und Berufe und über den eigenen Tellerrand hinaus. Hier schreibt eine Design-und-Text-Freiberuflerin mit Ehemann, Dachwohnung und Souterrainbüro im selben Haus…

6:58 | Zwei Minuten vor dem Wecker wach. Das ist mir allemal lieber, als von dem Ding unter der warmen Decke hervorgezerrt zu werden.

7:30 | Mit dem ersten Kaffee dann gemütlich im Bademantel am PC, denn mich treibt seit der Umstellung auf Windows 11 ein kleines Problem um: Wie kann ich oder kann ich überhaupt irgendwie die Größe von Screenshots vorher pixelgenau festlegen? Mit dieser Recherche – und einer Lösung – kriege ich locker und unbemerkt die Zeit rum bis

9:00 | Upps, jetzt aber mal richtig anziehen. Die liebe Kundschaft scheint zwar schon seit Montag komplett im Osterurlaub zu sein, aber ich selbst habe schließlich Pläne für heute…

12:30 | Inzwischen war ich einen Kaffee bei meiner Mama trinken, dort eine hitzige und ergebnislose Debatte um juristischen Kram führen (Bekomme ich in Flensburg Punkte, wenn ich als Beifahrer in einem Auto mitfahre, das offensichtliche und unerlaubte Umbauten in der Fahrgastzelle hat?), ihr das “weg”e Lieblingsspiel wieder auf den Desktop legen und mich im benachbarten Supermarkt anmosern lassen. Kohlscheid, ey…

Danach habe ich dann meinen kompletten Lebensmitteleinkauf bis einschließlich Ostermontag erledigt, das war mengenmäßig nicht so kompliziert, weil wir dieses Jahr nur zu Gast sind, aber selber keine Gäste haben werden. Doch auch hier gereizte und auch unangenehm viele Leute – ich war wohl nicht die Einzige mit der Idee, den Einkauf schon heute zu erledigen… Ommmm.

Nun habe ich hier alles eingekramt und sitze bei Sonnenschein neben der offenen Balkontür vor dem PC. Die Vögel zwitschern, der baM* hat sich gerade auf den Weg zu einem Termin gemacht und ich habe einen kostbaren Moment der Ruhe für mich allein.

Kaum ausgesprochen, startete der Nachbar seinen “Lambo” und ließ den erstmal in der offenen Garage warmlaufen, blubber sprotz blubber. (Ich wuchs mit Disney auf – lesend.) Inklusive deutlicher Benzinwolke, die zielsicher den Weg in mein Spiel- und Bastelzimmer fand. Bäh.

13:00 | Jedenfalls ist heute – da ich keine Schuhe mehr anziehen muss und es auch gerade warm genug ist, sogar ohne Socken rumzulaufen – der perfekte Tag für die erste Fußnagellackierung des Jahres. Und auch die Fingernägel mache ich direkt osterfein… Da ich alle Lackschichten immer gut durchtrocknen lasse, ist das bei mir eine stundenlange Nebenbeschäftigung, bei der ich aber natürlich prima weiter am PC arbeiten kann.

Weil das Telefon heute nicht klingelt, fühlt es sich wie ein freier Tag an… Also kümmere ich mich erstmal um was privat Wichtiges, nämlich die Rettung meines “alten” Kochbuchs – alles QuarkXpress-Dateien, und von dem Programm habe ich mich ja letztes Jahr verabschiedet. Also krame ich den einzigen Win7-Laptop hervor, auf dem das Layoutprogramm noch installiert ist, und konvertiere die Dateien in PDFs, so komme ich wieder an alles dran.

Ich habe QuarkXpress ja wirklich innig geliebt und konnte auch recht virtuos damit umgehen, aber es wurde zuletzt tatsächlich irgendwie immer strubbeliger. Schade. Den Wechsel auf das Affinity-Paket jedenfalls habe ich auch im Bereich Layout noch nicht bereut.

14:00 | Jetzt korrigiere und veröffentliche ich das erste Interview fürs Tuchwerk Aachen. Das ist eine schöne neue Reihe, deren erster Beitrag das heute wird. Macht Spaß! Denn auch die überzeugteste Ehrenamtlerin freut sich mal über Abwechslung – schließlich unterstütze ich das Tuchwerk schon seit ziemlich vielen Jahren mit meiner Online-Arbeit.

15:00 | Die Sonne ist um die nächste Hausecke gewandert und schnell ist es vorbei mit der gefühlten Wärme. Balkontür zu. Socken an.

Der baM* ist zurück, wir schwätzen ein bißchen über dies und das. Er liest gerade Machiavelli und erzählt mir was über den Einsatz von Söldnern, das interessiert mich natürlich brennend, wie überhaupt militärische Themen. Dann schon eher das: ein Freund wurde just Opa, er whatsappt quasi von der Kreißsaaltür aus und wir freuen uns mit. In der noch unbelaubten Eiche gegenüber können wir zwei romantisierte Tauben beim Balzen auf einem dicken Ast beobachten, das ist ziemlich erheiternd… (Man kriegt so einen offensichtlich arbeitsunlustigen Tag ja auch ohne Arbeit relativ sinnvoll rum. Gnihihi.)

Ich suche das Rezept für das köstliche Kartoffeldressing zu Feldsalat, das ich mir vor Urzeiten mal notiert und schon ziemlich lange nicht mehr gemacht habe. Ah, gefunden! Schäle also drei Drillinge und bereite dieses Dressing schon mal vor.

16:00 | So, jetzt franst der Tag so ein bißchen aus in die völlige Belanglosigkeit und ich mag deshalb nicht mehr weiter berichten, sondern werde stattdessen mal in der aktuellen BARBARA schmökern.

Ich schließe mit einer Anregung: Wer dieses Format #WmDedgT – genauso wie die #12von12 – doof findet, weil ihn wirklich nicht interessiert, was andere Menschen im Einzelnen so tun und denken, der liest ganz einfach gar nicht erst mit. “Alles kann, nichts muss.” Das ist doch für alle Beteiligten viel angenehmer als immer wieder mal verbales Kopfschütteln über dieses Tagebuchbloggen zu äußern. Ist doch wahr.

Tschüs – und habt möglichst schöne Ostertage!

Nun verlinke ich meinen Beitrag noch rüber zum aktuellen #WmDedgT von Frau Brüllen, wo unter ihrem eigenen Beitrag auch eine Linkliste der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden ist.

(Die vielen schönen Beiträge kann man unmöglich alle lesen – ich kriege das jedenfalls zeitlich nicht hin. Deshalb picke ich mir immer den ersten Blog mit interessant klingendem Namen raus und ab da stur jeden zehnten und diese Auswahl lese ich dann. So komme ich mit der Zeit auch ganz schön rum…)

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