#WmDedgT ist die Kurzform für “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” und wurde im April 2013 von Frau Brüllen eröffnet – jeden Monat am 5. protokollieren Blogger ihren Tag, das ist echtes Tagebuchbloggen. Einblicke in den Alltag vieler Leben und Berufe und über den eigenen Tellerrand hinaus. Hier schreibt – endlich mal wieder – eine Design-und-Text-Freiberuflerin mit Ehemann, Dachwohnung und Souterrainbüro im selben Haus…

6:00 | Zack, wach. Mich beschäftigen – offenbar auch im Schlaf – Details eines schönen neuen Buchprojektes und wegen eines davon schrecke ich eine Stunde vor dem Wecker hoch. Egal, die Kaffeemaschine und der PC arbeiten, wann ich das will, also direkt mal die technische Frage geklärt, die mich weckte. Und die Daten, die sich in der Phase der Vorentwürfe schon angesammelt haben, aufräumen, sonst wird’s bald unübersichtlich.

8:30 | Nun hat das Aufräumen und Sortieren der Daten doch länger gedauert als gedacht, aber dafür bin ich jetzt sehr zufrieden. Kann mich also mal vom gemütlichen Bademantel trennen und mich für den Tag „richtig“ anziehen… Ich will heute auch einkaufen gehen für die Tage bis Montag.

Der merkwürdige Schmerz in meiner rechten Rumpfhälfte ist immer noch da, eigentlich kontinuierlich ein bißchen mehr. Ich würde sagen, momentan eine 3 auf einer Skala von 1-10. Sollte meine Hausärztin mit ihrer gestrigen Vermutung recht behalten – das Labor wird es uns in den nächsten Tagen verraten –, dann lerne ich also gerade eine Gürtelrose am eigenen Leib kennen. (Wie übrigens 1/3 aller ü60er, habe ich gegoogelt.) Und ja, ich bin nicht dagegen geimpft. Als es mir vor zwei Jahren angeraten wurde, war der Impfstoff nicht zu haben, und dann habe ich das Thema irgendwann wieder aus den Augen verloren. Zumal ich mich ja für unverwüstlich halte. Es ist, wie es ist.

Vielleicht ist es ja aber auch ganz was anderes, ich will mich jetzt nicht jeck machen…

9:00 | Klärung der wichtigen Frage, was ich heute, Freitag, Samstag, Sonntag und Montag kochen will, danach den Einkaufszettel schreiben – das mache ich immer via Google Keep, dann kann ich ihn bequem am PC schreiben und habe ihn im HIT auf dem Handy dabei. Die digitalisierte Teilzeit-Hausfrau…

Vor dem Fenster beobachte ich eine Wespe, die in das Innere des Piepmatz-Futterhauses verschwindet – die Phase der verzweifelten Futtersuche scheint begonnen zu haben? Dort wird sie jedenfalls nur Körner finden, denn das Zeug mit den getrockneten Mehlwürmern kaufe ich nicht mehr.

10:00 | Zettel fertig, Zoom-Link für den/das 34. „Café Klatsch“ heute abend rausgeschickt, kurz den Mail-Posteingang überflogen, nirgendwo „brennt es“, ich kann also wirklich erst mal einkaufen fahren, heute mit dem Auto, denn der Korb wird mir zu voll und schwer fürs Fahrrad – immer wieder eine Abwägungssache im Wortsinn… Anrufe noch aufs Handy umleiten und los geht’s.

Ach nee, doch noch nicht, das Handy hat zu wenig Saft. Also lade ich es, das dauert ungefähr eine Stunde, und mache derweil noch ein bißchen Bildrecherche fürs Buchprojekt.

12:30 | Glascontainer und Wocheneinkauf und Fischhändler und, schwupps, ist man anderthalb Stunden älter… Post vom Finanzamt ist im Kasten – das macht uns zwar nicht reicher, aber diesmal auch nicht ärmer. Soweit schon mal ein guter Tag, ich kann mich ja schließlich auch an kleinen Sachen erfreuen. Und so mag ich ja außerdem sehr, vormittags das Außer-Haus-Gedöns zu erledigen und mich dann in mein kreatives Schneckenhaus zurückziehen zu können. Mein perfekter Rhythmus.

Ich mache mir ein „Bütterchen“ und frischen Kaffee und gucke, ob auf Mastodon was Spannendes läuft. Tut es nicht, alles plätschert nett und freundlich vor sich hin.

14:00 | Habe kapituliert und doch die Freisteller-Sammlung „Maritim“ gekauft mit Muscheln und Tauen und all so was – kann die Wünsche meiner Buchkundin nämlich doch nicht komplett aus dem eigenen Fotobestand erfüllen. Und schlußendlich sind 25 $ immer noch günstiger, als wenn eine hochqualifizierte Freiberuflerin sich gegen Honorar durch diverse Stock-Archive wühlt und dann eigenhändig Muscheln freistellt, nicht wahr? Der Download dauert fast eine Stunde, ist eine Menge Zeug.

15:00 | Und es werden auch noch relevante Bilddaten aus dem eigenen Archiv gebraucht, nochmal eine Stunde… 66% Kopieren geschafft, sagt das kleine Infofenster. Ja, ich finde meinen Arbeitsalltag auch heute ziemlich eintönig. Aber was muss, das muss.

Guter Moment, um zwischendurch ein paar Handgriffe in der nicht weit entfernten Küche zu machen. Zum Beispiel die Spülmaschine zu füllen – steht ja alles immerhin griffbereit obendrauf – und laufen zu lassen. Das sind die praktischen Seiten des Home-Office.

16:30 | So, die Datenschubserei reicht mir für heute, kreatives Arbeiten war so gut wie nicht, nur Materialbeschaffung, sozusagen. Nun schmökere ich noch ein bißchen in meiner geliebten Effilee, bevor um Punkt sechs das monatliche Café Klatsch losgeht. Und danach, dann ist es nämlich schon halb acht, werde ich Fast Food produzieren – bewährt leckere Ravioli aus der Kühltheke mit einer vorbereiteten Tomatensauce und bereits nachmittags geriebenem Parmesan.

Bitte entschuldigt, daß es so langweilig war hier und heute – aber ich wollte endlich wieder in meine WmDedgT-Routine reinfinden, ich habe es so lange geschlampt, dabei mag ich das Format doch so sehr…

Nun verlinke ich meinen Beitrag noch rüber zum aktuellen #WmDedgT von Frau Brüllen, wo unter ihrem eigenen Beitrag auch eine Linkliste der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden ist.

(Die vielen schönen Beiträge kann man unmöglich alle lesen – ich kriege das jedenfalls zeitlich nicht hin. Deshalb picke ich mir immer den ersten Blog mit interessant klingendem Namen raus und ab da stur jeden zehnten und diese Auswahl lese ich dann. So komme ich mit der Zeit auch ganz schön rum…)

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