Zuletzt aktualisiert am 5. August 2022.

Update zum vermeintlichen Zitat, denn ich habe inzwischen gelernt: Dieses Twitter-Fundstück ist kein wörtliches Zitat, sondern aus dem Zusammenhang gerissen. Für mich bleibt als Erkenntnis, daß Laschet sich nicht festlegt und daß bei ihm IMMER „die Wirtschaft“ die erste Geige spielt. Und das bleibt für mich der unangemessenste Politikansatz für die nächsten Jahre. Denn „die Wirtschaft“ hilft sich schon selbst, das hat sie oft genug in großen Krisen bewiesen.
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Was mich gerade – neben allem nicht nachlassenden Corona-Hantier – wirklich, wirklich, wirklich verrückt macht, ist die Sorge vor dem Ergebnis der bevorstehenden Bundestagswahl.

Wenn mir bei meinem freimütigen „Bekenntnis“, daß ich Grün wählen werde, entgegengehalten wird: „… aber die Wirtschaft!“ – dann frage ich mich, warum denn die Konservativen und die Älteren unter uns so gar nicht sehen wollen, daß die Klimakatastrophe unsere wichtigste und eiligste Aufgabe zur Zeit ist? Warum sie nicht verstehen wollen, daß die Klimakatastrophe nicht wartet, bis die Menschen sich vielleicht endlich bequemen, umzudenken.

Ich habe keine eigenen Nachkommen, bin frische 62 und hoffentlich rechtzeitig tot, bevor es ganz schlimm – zu nass, zu heiß, zu feurig – wird… Es könnte mir also alles egal sein. Ist es aber nicht.

Natürlich habe ich als Einzelwesen sowieso wenig Macht, einen so großen Hebel noch umzulegen. Aber wir alle gemeinsam hätten die Macht. Es geht nicht um Politik und Wirtschaft, es geht auch nicht darum, wer den Anfang macht – es geht um unser aller Lebensgrundlage! Um unsere Erde, die wir so furchtbar ausbeuten und damit kaputtmachen. Herrje.

Ich verstehe hier auch einen Kanzlerkandidaten Laschet nicht. Der Mann hat Kinder, für die wenigstens sollte ihm doch die Erde wichtig sein. Der Mann ist gläubiger Katholik, warum will er aber nichts für Gottes Schöpfung tun? Der Mann ist in einem hohen politischen Amt, warum will er die Verantwortung für die Bürger nicht endlich mittragen? Aber nein. Ich sehe viel zu viele Beschlüsse und Aktivitäten, die die Erfordernis des Klimaschutzes quasi leugnen. Ich vermisse dringend (s)ein Problembewusstsein. Ich bin entsetzt.

Und denen, die Sorge um „die Wirtschaft“ bzw. ja wohl ehrlicherweise vor allem Angst um ihr eigenes Hab und Gut haben, möchte ich diese Grafik zeigen – die renommierte Süddeutsche Zeitung hat kürzlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) berechnen lassen, wie sich die aktuellen Steuer- und Sozialpläne der Parteien zur Wahl finanziell auf einzelne Bürger auswirken. Und so sieht das aus:

Grafik: ZEW für SZ

Die Großverdiener unter uns würden also eventuell ein bißchen mehr abgeben als bisher, aber niemand wird verarmen oder enteignet werden. Deshalb bitte, bitte bloß nicht CDU/CSU wählen – mit einer grünen Regierung, die nach vorne schaut, könnten wir endlich anfangen, unsere Welt zu retten.

Denn das ist leider noch eiliger, als Herr Laschet denkt.

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