„Ja, diese Golfer, die aus ihren Hunderttausend-Euro-Karren steigen und hier dann nur einen Beutel gebrauchte Bälle* kaufen wollen!“ Wir kriegen hier gerade beim Verlassen des Golfshops in St. Wendel einen Unmut ab, den wir gar nicht verdienen, und steigen draußen etwas konsterniert in unseren Zehntausend-Euro-Karren…

Der Mann hinter dem Tresen ist ganz offenbar grundwütend und ich verstehe das. Ich hätte es auch satt, daß die Leute meine Preise – vor allem wahrscheinlich für nicht unkostspielige Schläger – inspizieren, dann im Internet vergleichen und oft auch online kaufen. Ich hätte auch Angst um mein Auskommen. Ich hätte auch schlechte Laune wegen dieser Angst und fände mein ganzes Leben sehr anstrengend und könnte das alles schwer verbergen.

Doch kann es wirklich eine Lösung sein, ausgerechnet die Kunden, die kommen, anzuranzen und damit auch noch sie zu vertreiben? Und übrigens, ein noch so preisreduziertes Polohemd der Edelmarke Blubb kaufe ich trotz allen Verständnisses nicht, wenn es mir nun einmal nicht gefällt.

Es ist kompliziert.

Aber ansonsten war es wieder einmal ein sehr schöner Mutter-Tochter-Kurzurlaub in St. Wendel.

 

*Das sind Bälle, die der Platzbetreiber aus Gewässern und Gebüschen aufsammelt, weil sie von den Spielern dort verloren und dann nicht wiedergefunden wurden; diese Bälle werden für „kleines Geld“ in den Shops verkauft.

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