Eventuell sollte ich, Erstgeborene im Sommer 1959, ja eigentlich ein Junge werden? Ich besaß nämlich schon als kleines Kind eine beachtliche Menge an Spielzeugautos und Lego, Puppen kamen erst später… Heute ist „Internationaler Lego-Tag“, mit dem an die Patentanmeldung im Jahr 1958 erinnert werden soll, und ich schwelge für einen Moment in meinem eigenen Flashback.

Ich erinnere mich an den großen Haufen Lego-Steine, den ich hatte. Und an die runde Persil-Tonne aus dicker Pappe, in der ich sie alle aufbewahrte – niemand trat bei uns jemals auf einen Lego-Stein. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, denn auf Ordnung in den Dingen wurde bei uns geachtet.

Als stets großzügig beschenktes erstes Enkelkind der Familie hatte ich „alles“, gemessen an dem, was es damals gab – Grundsteine in allen Größen und in den nur wenigen verfügbaren Farben. Phantasieverhindernde Komplettbausätze gab es damals nicht. Ich baute Häuser. Mit Zimmern drin. Alles durchgeplant.

Die Farben wurden mehr, und irgendwann kamen große Grundplatten – was für ein Architektinnenglück! Und Fenster mit weißen Rahmen, die sogar Flügel zum Öffnen hatten! Und dann die roten Dachsteine, mit denen endlich glatte Dächer gebaut werden konnten statt dieser treppigen Schrägen… Sagenhafte neue Möglichkeiten taten sich auf.

Ungefähr an diesem Punkt habe ich wohl irgendwann aufgehört, mit Lego zu spielen – die albernen kleinen Männchen habe ich schon nicht mehr „erlebt“.

Aber Lego ist fest angedockt an mein inneres Archiv der wunderbaren Kindheits-Dinge…

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