Juli 1962 – eine feierfreudige Familie und ich immer dabei…
Meine Freundinnen werden gerade reihum Omas, so fühlt es sich jedenfalls an. Kinder, Kinder, da kommst Du Dir dann echt ziemlich außen vor vor, wenn Du selbst keine Kinder und damit natürlicherweise auch keine Enkel hast.
Nun war ich nie die Person, die beim Anblick eines Babys in grundsätzliche Verzückung gerät, ich finde Kinder einfach interessanter, wenn ihre Lebensäußerungen vielfältiger werden. Auch mit meinen beiden Nichten – heute erwachsen, aber einst ja auch mal von mir innig geliebte Babys – habe ich eher so pragmatische Sachen wie Babyschwimmen und Keuchhustenflüge gemacht als ewig nur hingerissen vor ihrem Bettchen zu sitzen. Und dabei waren die zwei wirklich hinreißend mit ihren Riesenaugen, glaubt es mir nur!
Knallverliebte Omas haben es heute natürlich besonders einfach, ihre Begeisterung mit der Welt zu teilen und sie in viele, viele, viele Worte zu kleiden – diese zusammen mit ein paar wirklich schnuckligen Babyfotos können jeden Chat blitzschnell ins Hedwig-Courths-Mahlerische abdriften lassen… Wenn die kleine gelbe Zahl am App-Logo zweistellig ist, dann kann ich momentan fast sicher sein, daß eben wieder ein Babyfoto gepostet wurde. *grins*
Ich verstehe es ja! Bin ich doch schließlich selbst – als allererstes Enkelkind in unserer Familie – von zwei Omas und einem Opa verwöhnt und betüdelt worden bis zum Gehtnichtmehr. Plüschteddy und rotes Go-Cart. Überschüttet mit Spielzeugautos und Barbies. Besuche im Duisburger Zoo, Kegeljunge in “der Societät” (das ist so eine Art Erholungsgesellschaft auf duisburgerisch), Brombeeren pflücken, Äpfel aufsammeln, Ferien auf Juist, Ferien in Angermund. Die Kleine immer dabei, immer behütet, immer entertained… Das schuf tolle emotionale Bindungen, diese bedingungslose Liebe, die ich da zu spüren bekam. Das war der verläßliche Ausgleich zu elterlicher Strenge. Das war einfach schön, eine geliebte Enkelin zu sein… Und das blieb auch ein Leben lang so herzerwärmend und war bis zuletzt ein Geben und Nehmen, gegenseitig.
Insofern macht nur weiter so, liebe Neu-Omas – denn Ihr schafft eine ganz wichtige, wundervolle Parallelwelt für alle Eure Enkelinnen und Enkel. Ich werde den Chat, der diesen Beitrag ausgelöst hat, schmunzelnd weiterverfolgen und mich bei diesen Themen weiterhin kusch halten…
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Beglückt über diese Feierlichkeit waren Sie aber nicht, wenn man das nach dem Gesicht beurteilt. Sie schauen da irgendwie griesgrämig in die Kamera, oder war es nur der Überraschungsmoment, der sie etwas verstörte? 🙂 🙂 🙂
Ich finde das Foto gerade wegen des Blicks zum Piepen – eigentlich habe ich in dem Alter nämlich immer alle angestrahlt, wie zahlreiche andere Bilder belegen. Ich nehme an, ich lutsche gerade auf einer kostbaren Praline herum und gucke deshalb so doof. Also eigentlich wahrscheinlich konzentriert… 😉
Toller Beitrag! Großeltern sind etwas wunderbares! Ich hoffe, dass ich meinen Enkeln viel mitgeben kann!
Da bin ich sicher…
Genau so sollten Großeltern sein, betüdeln, verwöhnen und das Enkelkind bedingungslos lieben. Ich werde mir Mühe geben ;-))
Ich glaube, daß Du das völlig mühelos schaffen wirst. 🙂
Gefällt mir gut dein Beitrag Uschi, ja Enkel haben ist wunderbar. Gerade weil man nicht mehr den Erziehungsauftrag hat. Und wenn man die Nase voll hat, kann man sie einfach wieder zurückgeben ohne schlechtes Gewissen haben zu müssen, denn die Eltern freuen sich wenn sie sie wieder bekommen. -:) Seit wir unseren Enkel haben, erkunden wir die Welt noch einmal ganz anders und das macht Spaß. Mein Lebensgefährte hat selber keine Kinder, aber er liebt es auch wenn der Zwerg da ist. Man bekommt so eine bedingslose Liebe zurück, die einfach das Herz erwärmt.
Ja, in dieser Hinsicht seid Ihr Omas und Opas zu beneiden…
Verrückt – ich hätte wirklich nicht gedacht, dass mir das auch passiert – aber ich bin total verknallt in meine drei Schätze.
Tolles Foto übrigens – macht Lust mal wieder in den eigenen zu kramen 😉
Ich bin froh, dass die Kleinkindwelle endlich um mich abgeebbt ist. Dass ich dann irgendwann noch erleben müssen soll, wie die endlich wieder klar denkende Frauen gewordenen Freundinnen zum Omatier mutieren, mag ich mir gar nicht vorstellen … süße Babys hin oder her – mir ist das alles too much.
Ich bin da via Handy in so einer gewissen Gruppe… Hart am Kitsch, sag ich Dir. 😉