Anders als unsere derzeitige Regierung treibt mich die Klimakatastrophe als größte Bedrohung der Menschheit gedanklich ständig um… Und ich verstehe die viele Sorglosigkeit oder gar Ignoranz überhaupt nicht. Ich möchte daher auch hier die Zusammenfassung eines Artikels verbreiten, der heute meinen Blick kreuzte. Denn wir sind alle (!) betroffen und sollten das wissen! Also werden wir doch bitte alle viel unbequemer gegen unsere Regierungen:
Mit 89 Jahren sagt David Suzuki*, daß es zu spät ist, den Klimawandel zu stoppen. Der Kampf ist verloren. Es ist Zeit, sich zu verstecken und sich auf das vorzubereiten, was kommt.
Er sagt, der wahre Feind waren nie nur Emissionen oder Plastikhalme. Es war unser wirtschaftliches und politisches System, das endloses Wachstum auf einem endlichen Planeten verlangte, einem „Creed of Cancer“, das die Erde als entbehrlich behandelt. Jahrzehntelange Warnungen, Proteste, wissenschaftliche Berichte und Halbherzigkeiten führten uns an diesen Punkt. Jetzt ist die Welt bereits in eine Zukunft immer schwerwiegenderer und zerstörerischer Naturkatastrophen eingeschlossen.
Suzuki verweist auf die Forschung über planetarische Grenzen, die zeigen, dass wir bereits sieben von neun kritischen Erdsystemgrenzen überschritten. Wir befinden uns in der extremen Gefahrenzone. Die nächsten fünf Jahre mögen entscheiden, wie schlimm es werden wird, aber wir können nicht länger so tun, als würden wir Krisen vermeiden. Das Klimasystem, Ozeane, Eisdecke und Wettermuster destabilisieren sich bereits. Wir erleben unumkehrbare Wendepunkte: schmelzender Permafrost, zusammenbrechende Korallenriffe, katastrophale Brände und sich verschärfende Stürme.
Aber Suzuki sagt den Leuten nicht, daß sie aufgeben sollen. Er sagt, wir müssen unseren Fokus ändern. Es ist an der Zeit, die Resilienz in der Gemeinschaft aufzubauen, Lebensmittelsysteme zu lokalisieren, sich auf Stromausfälle, Überschwemmungen, Großfeuer und Extremhitze einzustellen. Regierungen werden nicht in der Lage sein, schnell genug zu reagieren, da sich die Katastrophen anhäufen. Die Gemeinschaften müssen sich vorbereiten – von Nachbar zu Nachbar, Block für Block –, dem Chaos, das vor uns liegt, zu begegnen.
Es ist eine harte Botschaft, die viele nicht hören wollen, aber sie beruht auf der Realität der Physik und dem Ausmaß dessen, was wir bereits in Bewegung gesetzt haben. Die Klimakrise ist da, und sie wird noch schlimmer. Wir müssen um die Welt trauern, die wir verlieren, aber wir müssen auch handeln, um das zu schützen, was noch gerettet werden kann – insbesondere einander.
Suzukis Ruf ist nicht der der Verzweiflung, sondern des Mutes und der Ehrlichkeit, der Welt so zu begegnen, wie sie ist, nicht, wie wir sie wünschen. Wir können die Stürme nicht vermeiden, aber wir können entscheiden, wie wir ihnen begegnen und wie wir uns in den kommenden dunklen Zeiten um einander kümmern.
Originalartikel auf iPolitics.
* David Takayoshi Suzuki (*1936 in Vancouver) ist ein kanadischer Wissenschaftsmoderator, Umweltaktivist und emeritierter Professor für Genetik. Seine größte Bekanntheit erreichte er als Moderator des CBC/RadioCanada-Wissenschaftsmagazins „The Nature of Things“. Er ist bekannt für seine Kritik an Regierungen wegen ihres mangelnden Handelns zum Schutz der Umwelt. (Wikipedia)
Foto: Miniaturen-Skulptur von Isaac Cordal. | Der Beitragstitel ist sozusagen geliehen bei diesem Buch.
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Es ist erschreckend und macht mich sehr traurig. Ich sehe den Klimawandel überall. Wenn ich zu meiner Schwester und meinem Schwager nach Südafrika reise, sehe ich ihn auch dort. Immer mehr Hitze, immer weniger Regen und wenn Regen, dann oft zu viel davon. Sogar Schneekatastrophen gab es vor kurzem dort. Trotzdem behaupten einige Politiker immer noch, es gäbe keinen Klimawandel.
Ich wollte immer Kinder haben, aber es hat nicht geklappt. Heute bin ich froh darüber. Mir tut die junge Generation leid, die die schönste Zeit – ihre Jugend – mit soviel Hoffnungslosigkeit verbringen muß.
Liebe Karin, das geht mir ganz genauso! Auch ich habe ja keine Kinder, aber zwei tolle Nichten…