#WmDedgT ist die Kurzform für „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ und wurde 2013 von Frau Brüllen eröffnet – jeden Monat am 5. protokollieren die Mitmachenden ihren Tag. Einblicke in den Alltag vieler Leben und Berufe und vor allem über den eigenen Tellerrand hinaus…

4:30 | Das ist genau der Moment, wo die Piepmätze in den umliegenden Bäumen auch wachwerden!

Und ich bin heute so früh dran, weil ich gestern abend spät noch eine Kunden-Mail gelesen habe, die mich ziemlich aufgewühlt hat. Wieder einmal eine Erfahrung in Respektlosigkeit, Unhöflichkeit und Übergangenwerden – was wiege ich mich auch immer noch allzu oft in der Illusion, man habe mit Kunden eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe. So ist es aber meistens nicht – im Zweifel geht es immer noch um Herrenmenschen und Sklaven, um Drahtzieher und Hampelmänner, um Auftraggeber und Befehlsempfänger…

6:30 | So habe ich also im Schlechtschlaf die halbe Nacht an einer Antwort herumgefeilt, die mich hoffentlich cooler aussehen läßt, als ich innerlich bin, und die mir ein Stückchen meiner Würde zurückholt. Die ist jetzt fertig auf dem Bildschirm, ich lese sie noch mehrmals und feile an Kleinigkeiten rum, bevor ich endlich den Senden-Befehl anklicke.

Das neue Handy hat immer noch kein Netz in meinem eigenen WLAN, obwohl das Symbol voll da ist. Diese Sache macht mich besonders wahnsinnig, ich doktere daran jetzt schon 14 Tage rum und kriege es nicht hin.

Und mit acht Tagen Verzögerung meldet mir Google Groups, daß meine eigene Rundmail an die Gruppe, die ich selbst eingerichtet habe und deren Moderator ich bin, vom System als Spam eingestuft wurde. Wie bitte?!

„Meine“ Technik nervt mich momentan ziemlich umfassend.

8:00 | Der nächste Beitrag der 16-teiligen Gute-Geister-Reihe für die Lions ist online gegangen und will crossgepostet werden. Die Spülmaschine piept ihren dezenten Fertig-Pieps und will ausgeräumt werden. Am neuen Blazer müssen die Taschen aufgetrennt und die Schulterpolster entfernt werden. Und, und, und. Kurzum, mit unsortierten Aktivitäten kriegt man so einen Morgen ganz gut rum…

10:00 | Endlich bin ich im Büro. (Wir erinnern uns: Ich muß aus der Haustür raus, um ein Viertel des Hauses herum und meinen Souterrain-Eingang wieder rein. Nicht anspruchsvoll, mein Arbeitsweg.) Erste Tat: Rücksendungen fertigmachen. Denn wenn ich nachher Taxi für den Mann bin, will ich die Sachen gleichzeitig im Paketshop abgeben. Außerdem habe ich einiges gespeichert gestern abend, was jetzt ausgedruckt werden muß, alles im Zusammenhang mit dieser nervigen Handy-Angelegenheit… Ich weiß mittlerweile so viel über Routereinstellungen, wie ich nie wissen wollte – aber offensichtlich immer noch nicht genug.

13:00 | Jetzt muß der Mann zur Autowerkstatt, wir stürzen uns also in den früh beginnenden Freitagsfeierabendverkehr. Mich, die ich ja aus Gründen alles am liebsten morgens erledige, erschüttert diese Menge an Autos und aggressiven Fahrern immer wieder und ich verstehe nicht, wie man sich auch noch freiwillig in dieses Getümmel stürzen kann. Denn Privatiers könnten ihre Termine ja durchaus anders legen. Ne?!

14:30 | Der Mann und sein Cabrio haben sich wieder, die Rücksendungen sind auf dem Weg und für heute abend habe ich wunderbares Rinderfilet und Salatherzen eingefangen – wir weihen die neue Grillpfanne ein, die diese Rillen hat, die Männer so mögen. Wahrscheinlich fühlen sie sich dann irgendwie rustikaler und kerliger…

Als Mittagessen verspeise ich ein köstliches und viel zu großes Espresso-Eis am Arbeitsplatz. Mit Eis kriegt man mich immer!

Danach und durch das viele Hin und Her und die Unmöglichkeit, heute konzentriert zu arbeiten, habe ich keine Lust mehr auf mein Büro – Souterrain, EIN Fenster – und ziehe um nach oben in die sonnige Wohnung.

Halte ein gemütliches Terrassenschwätzchen mit dem Mann, krame in der Küche rum, krame meinen sonstigen Kram – kleinere To-do’s fürs Wochenende – an die richtigen Stellen, denke über Rezepte nach und schmökere ein bißchen im neuen Saucenkochbuch. Möchte alles gleichzeitig machen und verzettele mich darum – natürlich.

17:00 | Ich fange an, mir die Nägel zu lackieren, denn morgen abend feiern mein Bruder und seine Frau die große Nach-Fete zu ihrer Januar-Hochzeit – in Köln am Vorabend des CSD! – und da möchte ich als voraussichtliche Oma der Veranstaltung doch immerhin gepflegt auftreten… Und zu gepflegt gehören für mich nun mal lackierte Fingernägel.

Nachher wird noch lecker gekocht und spannender wird es heute wirklich nicht mehr… Sorry.

Nun verlinke ich meinen Beitrag noch rüber zum aktuellen #WmDedgT von Frau Brüllen, wo unter ihrem eigenen Beitrag auch eine Linkliste der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden ist.

(Die vielen schönen Beiträge kann man unmöglich alle lesen – ich kriege das jedenfalls zeitlich nicht hin. Deshalb picke ich mir immer den ersten Blog mit interessant klingendem Namen raus und ab da stur jeden zehnten und diese Auswahl lese ich dann. So komme ich mit der Zeit auch ganz schön rum…)


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