#WmDedgT ist die Kurzform für „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“ und wurde 2013 von Frau Brüllen eröffnet – jeden Monat am 5. protokollieren Blogger ihren Tag. Einblicke in den Alltag vieler Leben und Berufe und über den eigenen Tellerrand hinaus. Hier schreibt eine Design-und-Text-Freiberuflerin mit Ehemann, Dachwohnung und Souterrainbüro im selben Haus…

8.30 | Für mich mit meinen üblichen sieben Uhr ist das ja fast Ausschlafen… Und Euch mein Mitgefühl – ein Sonntag ist ja ungefähr der langweiligste WmDedgT-Tag, den man sich denken kann.

Zweite Tat, wie immer: Kaffee! Mit dem setze ich mich mal kurz vor den Fernseher im Wohnzimmer, denn gestern abend funktionierte der FireTV-Stick nicht bzw. die Fernbedienung sprach nicht mit ihm. Doch überraschenderweise klappt heute morgen alles wieder. Dann ist es ja gut. Übrigens, ich bin jetzt 61 und immer noch fühlt es sich irgendwie ungehörig an, schon morgens vor dem Fernseher zu sitzen… Das mal zu den gründlichen Nachwirkungen von Erziehung und elterlichen Regeln, in diesem Fall väterlichen – für ihn war das der Niedergang aller Kultur, schon vormittags fernzusehen.

9.00 | Draußen ist es grau und windig, die Piepmätze – Stieglitze, Meisen, Grünfinken und andere – schaukeln am Futterhaus herum und knuspern mir die Haare vom Kopf. Seit ich ihnen die Sitzstangen von lächerlichen vier auf erfreuliche zehn Zentimeter verlängert habe, sind die vier Plätze auch gerne besetzt und das Ding ist entsprechend schnell leer. Ich bin es ja selber schuld.

Ich lese jetzt mal ein bißchen im Internet herum – meine geliebte stille Stunde am Morgen, am liebsten mit Twitter, Instagram und ein bißchen Feedly.

Astrid Paul beglückt mich als erstes mal mit dem herrlichen Begriff „kulinarischer Kappes“, hach. Sie ist nicht nur aus Rezeptgründen eine meiner liebsten Köchinnen…

Diese aufgeloderte Rassismus-Debatte auf Twitter irritiert mich immer noch enorm, ich fühle mich seitdem wie in einem fremden Land mit einer Art Apartheid gelandet, im wortwörtlich falschen Film… Bewusstsein für das Thema zu wecken ist ja gut, aber haben wir nicht originäre, dringend(er)e Themen? Reichen Klimadrama und Rechtsradikalismus und schamlose Lobby-Politiker nicht als aktueller Fokus im heimischen Schlimm-Universum? Seufz.

10.00 | Vogelhaus befüllt. Letzte Seedbombs – die eher nur Bömbchen zu sein scheinen – in einen gerade verwaisten Topf auf der Terrasse getan und gewässert. Jetzt kann es gerne anfangen zu regnen.

Meine Corona-Warn-App – ich bin vehemente Befürworterin – zeigt jetzt schon seit Tagen und auch nach Versionsaktualisierung an: „14 von 14 Tagen aktiv“, immer dieselbe Zahl, das ärgert mich so sehr, denn auch wenn man allenthalben liest, sie funktioniere einwandfrei, so ist dies ein Bug (= harmloses Fehlerchen in der Software), der Vertrauen erschüttert. Muss das sein?!

11.00 | Endlich mal anziehen. Aber eigentlich nur, weil ich unten im Büro ein paar wichtige Notizen liegen habe, die ich gleich brauche. Wie sagte schon meine Oma immer? Was man nicht im Kopf hat, muss man in den Beinen haben. *grins*

Auf dem Weg von Schreibtisch zu Schreibtisch räume ich noch eben die Spülmaschine aus und ein. Und spüle die Töpfe und Küchenmesser von gestern abend per Hand. Und spinxe nochmal eben bei Twitter rein. Hunger kriege ich auch allmählich. Ich mache mir ein Schwarzbrot mit Käse. Der Langschläfer-baM* mäandert kurz durch die Wohnung und äußert Beglückung über seine erste Nacht im von mir für ihn genähten Nachtgewand. Gelungenes Projekt, uff.

12.00 | Heute lernen wir etwas über das Beneidens-Werte zwischen Freiberuflern und Angestellten, ich werde jetzt nämlich ein Weilchen in der „Werkstatt“ einer Kunden-Website verschwinden. Ich bin so frei – Sonntagsarbeit.

16.00 | Wenn’s mal wieder länger dauert… Aber das lag gar nicht nur an dem Job, sondern an dem SciFi-Film „Life“, den ich mir quasi nebenher auf PrimeTV angucken wollte. Eine Art moderner Alien-Verschnitt, aber sehr, sehr spannend – da musste ich teilweise wirklich mal weggucken von der Arbeit. Zeit, die ich der lieben Kundin natürlich nicht auf den Stundenzettel schreibe. Und das ist ja das wirklich Schöne an der Wochenendarbeit, ich kann sie mir immerhin einteilen, wie ich selber will.

Inzwischen scheint draußen übrigens die Sonne, der Himmel ist blau und hat hübsche weiße Wolkentupfer. Wie schön!

18.00 | Da wir quasi ewig keine Sauerkraut-Lasagne mehr gegessen haben, fange ich jetzt damit an, dieses hiesige Lieblingsgericht zuzubereiten. Und ich wünsche allen, die hier mitgelesen haben, einen sehr schönen Sonntagabend!

Nun verlinke ich meinen Beitrag noch rüber zum aktuellen #WmDedgT von Frau Brüllen, wo unter ihrem eigenen Beitrag auch eine Linkliste der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden ist.

(Die vielen schönen Beiträge kann man unmöglich alle lesen – ich kriege das jedenfalls zeitlich nicht hin. Deshalb picke ich mir immer den ersten Blog mit interessant klingendem Namen raus und ab da stur jeden zehnten und diese Auswahl lese ich dann. So komme ich mit der Zeit auch ganz schön rum…)

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