Ines aus Hamburg hat die Uhren-„Blogparade“ gestartet, an der ich mich mit diesem Beitrag gerne beteilige!
Meine erste Armbanduhr bekam ich zur Konfirmation. Von meinen Großeltern, ich hatte sie selbst mit aussuchen dürfen (für Aachener: im Silberstudio Küpper) und war dann unglaublich stolz, diese eine Uhr – damals sehr modern, gleichzeitig aber klassisch, ein dänisches Fabrikat – viele Jahre zu tragen.
Die Uhr habe ich längst nicht mehr, doch sie war meine persönliche Prägung: eine Uhr ist etwas Wertvolles. Kein Modeartikel, keine Eine von Vielen, nichts, das man wechselt wie die Klamotten… Als sie mich wegen Altersschwäche verließ, trug ich – ohnehin nicht so die Schmuckfrau – sehr lange überhaupt keine Uhr, was auch irgendwie ging, sogar in der Vor-Handy-Zeit.
Ende der 90er mußte ich mich nach einem unschönen Erlebnis mit einem absolut unvernünftigen Kauf trösten, beruhigen, belohnen – so landete jedenfalls auf dem Flughafen von Palma die kleine Gucci-Uhr an meinem Arm. Sie ist mega-unpraktisch, weil so klein, aber ich mag sie sehr, weil sie so hübsch und so selten ist, und ich trage sie immer noch oft auf Abendeinladungen.
Zur Hochzeit vor fast siebzehn Jahren bekam ich dann vom Besten aller Männer meine absolute Traum-Uhr geschenkt, die zeitlos-klassische „Reverso“ von Jaeger-LeCoultre in ihrer pursten, schlichtesten Version, Edelstahl und mechanisches Uhrwerk. Du meine Güte, wie toll war das?! Ich schonte sie eine Weile ehrfürchtig, bis der Liebste irgendwann sagte: „Nun trag die Uhr doch!“, was ich auch seitdem tue – sie ist mein geliebtes Stück Luxus an jedem einzelnen Tag. Sie ist mein Schmuck. Sie ist ein Statement für Stil.
Und was tut nun diese O’clock mit auf dem Foto? Sie kreuzte auf einer Reise in Italien meinen Weg und ich hatte Lust auf bunt und fröhlich. Wie zu erwarten, trage ich sie – ein Uhrwerk, das in verschiedene, bunte Kautschuk-Armbänder eingeclipt werden kann – eher selten. Denn schließlich habe ich ja meinen zeitlosen Klassiker, an den reicht nun einmal nichts heran.
Übrigens ersetzt mir das Handy – das ich ja meistens erst aus irgendeiner Hand- oder Jackentasche fummeln muß – nicht den schnellen Blick auf die Armbanduhr… Ausgedient hat hier also gar nichts.
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🙂 Hallo, liebe Uschi,
das nenn‘ ich ja mal wirklich „Schwester im Geiste“ – jetzt verstehe ich auch Deinen Kommentar 😉
Das ist ja eine traumhafte Gravur! Sieht irre schön aus. Aber das tut sie ohnehin – die Reverso ist halt ein wunderschöner, zeitloser Klassiker.
Wenn’s um die Zeit geht, schau ich übrigens auch zu 99% auf die Armbanduhr und nicht auf’s Handy.
Herzliche Grüße 🙂
Und der Juwelier, bei dem die Uhr gekauft wurde – ein alter Herr, traditionsbewußt durch und durch -, weigerte sich ein paar Jahre später angesichts meines Entwurfes rundheraus, die Gravur in Auftrag zu geben: „So macht man das nicht!“ Ich mußte damit woanders hin… Schon irre, dieser Kunden-Erziehungs-Anspruch. – Freut mich, daß Dir die Gravur gefällt! Deine gefällt mir ebenfalls.
Ich bekam meine erste Uhr von meinem Vater geschenkt. Ich muss wohl sechs Jahre alt gewesen sein. Ich bekam sie, weil ich meine Schwimmstufe geschafft hatte. ich war sehr stolz und trug sie die gesamte Schulzeit. Nun die Uhr gibt es nicht mehr, meinen Vater gibt es auch nicht mehr…
In meinem Beruf als Krankenschwester ist es mir nicht gestattet eine Armbanduhr zu tragen. So hab ich mir das abgewöhnt weil, immer an und abnehmen ist mir zu lästig. Ich hätte nicht gedacht, das man so auch leben kann, aber es geht. Ich war früher sehr abhängig von meiner Uhr.
Dieses Gefühl des „Brauchens“ hatte ich eigentlich nie, deshalb ja auch Jahre ohne Uhr… Aber es gibt ja viele, denen das so geht, daß sie sich ohne Uhr quasi unangezogen fühlen. – In Deiner Freizeit trägst Du also auch nie eine Uhr?
Schöne Geschichten zu Deinen Uhren! Erinnert Dich die Gucci den positiv an den Kauf? Bei Frustkäufen kann das ja auch nach hinten los gehen.
Dass Du Deine Reverso so liebst und die Modeuhr kaum trägst, zeigt einfach, dass man keinenmodischen Schnickschnack für „mal was anderes“ braucht, wenn man den Volltreffer hat. Deine Uhr ist das perfekte Beispiel für die Uhr fürs Leben.
Meine erste Uhr – eine Timex aus Edelstahl – habe ich von meinen Großeltern zur Einschulung bekommen. Dann habe ich sie in den ersten Wochen auf den Gymnasium verloren, weil wir sie dort zum Sport abmachen mussten. Ich habe nach der Sportstunde vergessen, sie wieder von der Sammelecke der Uhren mitzunehmen und kurz darauf war sie schon weg. Das gab viel Ärger zu Hause und ich war noch viel mehr traurig über meine eigene Blödheit und dass sie weg war, denn ich mochte sie sehr gerne.
Danke, dass Du bei der Blogparade dabei bist!
LG Ines
Schlußendlich ist die Gucci für mich das Symbol eines persönlichen Befreiungsschlages (abhauen nach Mallorca, luftholen, nach Hause fliegen und „aufräumen“) – insofern uneingeschränkt positiv. 🙂
Ich habe meine Jugendweihe Uhr noch inzwischen einmal runderneuert da sie mich nun schon eine ganze Weile begleitet. Mechanisch, silber, Firma Glashütte – zeitlos.
Ich trage sie selten, der Mann an meiner Seite trägt immer Uhr, am Arbeitsplatz gibt es Computer und Funkuhren und im trauten Heim hängen diverse (nein ich sage keine Zahl) Uhren an den Wänden plus einer Standuhr.
Da bist Du aber auch Besitzerin eines wundervollen Klassikers…