Maria macht eine Blog-Aktion zum eigensinnigen Schreiben, da bin ich doch gerne dabei!

Zunächst möchte ich vorausschicken, daß ich eine ziemliche Abneigung gegen alle Attribute habe, die man sich selbst allzu demonstrativ auf die Fahnen schreibt. Erklärungen à la „Ich bin ja so eine verrückte Nudel“ machen mich schon beim Lesen verrückt, und „Ich bin echt eine eigensinnige Schreiberin“ ist für mich auch etwas, das Leser doch eigentlich lieber anerkennend merken sollen als es von mir erklärt bekommen zu müssen…

Und ein Schreiber, der nicht im wortwörtlich eigenen Sinne schreibt – wie schreibt der überhaupt? Und was? Und warum eigentlich? Ich selbst nämlich kann überhaupt nicht anders als in meinem sehr persönlichen, eigen-sinnigen Stil zu schreiben. Ich habe eine ausgeprägte Schwafel-Allergie und schreibe gerne eher knapp – KISS = keep it simple stupid, außerdem halte Deine Leser nicht für begriffsstutzig –, mit einem möglichst logischen Weg durch den Inhalt und immer auch mit einer Prise Charme oder Augenzwinkern. Das gilt zumindest für meine ur-eigenen Texte, hier im Blog, auf der Büro-Website und natürlich auch in meinem Buch „Glücksorte in Aachen“. Ich hoffe, daß mir das relativ durchgängig gelingt.

Wenn ich für Kunden schreibe, ist die Sache natürlich eine andere, da passe ich mich ganz professionell dem Stil des Kunden und seines Themas an, so gut ich eben kann.

Kleiner Side-Kick hier: Ich habe tatsächlich sogar mal eine Weile für das Aachener Unternehmen Pro-Idee Katalogtexte verfasst – da passte aber leider mein Fasse-Dich-kurz-Stil so gar nicht zusammen mit den eher epischen Vorstellungen des Kunden und es gelang mir trotz größter Mühe meistens nicht, die Texte lang genug zu schreiben…

Es ist jedenfalls so, daß der Eigensinn für mich kein negatives Charakteristikum ist, sondern eher in Richtung von persönlichem Stil und bemerkbarer Unverwechselbarkeit geht. Ich lese das Wort immer als die zwei Teile, aus denen es besteht – Eigen-Sinn.

Was „meine Maria“ – wir haben 2016 gemeinsam die blogs50plus.de gegründet – alles zu ihrem aktuellen Lieblingsthema Eigensinn ausgräbt, in ihrem Hirn bewegt, überraschend wieder zusammensetzt und für uns alle aufschreibt, finde ich gerade ziemlich spannend! Denn in einem stimme ich mit ihr vollkommen überein: Eigensinn ist wichtig und er tut uns gut. Idealerweise nicht nur uns selber…

Denn mit meinem eigenen Eigensinn habe ich natürlich im Prinzip kein Problem – aber den von anderen, den muss man mögen, um sich darauf einlassen können. Das gilt für einen einzelnen Text genauso wie für einen ganzen Menschen.

Mein größter textlicher Eigensinn – hier mal eher im landläufigen Verständnis von Eigensinn als Trotzhaltung – ist übrigens, daß ich im persönlichen Bereich „daß“ beharrlich mit ß schreibe. Habt Ihr natürlich längst gemerkt, ne?

Tja, ich bin halt eine total verrückte Nudel.

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