Über meinen Spaß an Instagram habe ich ja längst was geschrieben – das war zu Zeiten, als die Plattform noch nicht vor Werbung überlief… Inzwischen muß man sich schon etwas Zeit nehmen, um die Werbeflut für sich selbst einzudämmen. Ich mache das übrigens so:

  • Wenn ich gerade Lust und Geduld habe, mache ich mir beim Durchscrollen die Mühe, die meisten Anzeigen, die meinen Blick kreuzen, als “nicht relevant” oder “sehe ich zu häufig” zu markieren. (Über die drei Pünktchen oben rechts, die es an jedem einzelnen Beitrag gibt.) Und wenn etwas richtig ärgerlich ist, so wie kürzlich eine Verkaufsanzeige für diese bei uns verbotenen, weil komplett nutzlosen halben Faceshields, melde ich die Anzeige sogar – auch dafür gibt es eine kleine Liste mit mehreren Optionen. So sortiere ich die mir gezeigten Anzeigen ein wenig und bilde mir auch ein, es würde etwas weniger. Für ein Weilchen… Man muß dranbleiben…
  • Meine, wie ich glaube, wichtigste Maßnahme, um den Instagram-Algorithmus wenigst schlau über mich zu machen: ich klicke nie von einer Anzeige aus auf die beworbene Website. Ich mache mir einen Screenshot oder eine Notiz und suche mir die beworbene Sache dann später selbst. Dann weiß zwar immer noch Google, was ich suche, aber wenigstens bleibt mein Instagram-Stream sauberer.

Anzeigen auf Instagram sind natürlich auch oft interessant. Ich für meinen Teil lerne manches Technik- oder Küchen-Gadget kennen, das ich sonst vielleicht nie entdeckt hätte. Momentan bin ich zum Beispiel in eine raffinierte Handyhalterung fürs Fahrrad verliebt, die aber leider noch im Kickstarter-Stadium ist. Und meinen genialen Hörl-Rollschleifer habe ich auch über Instagram entdeckt. Auch manche Mode-Anzeige ist verlockend… Doch allzu oft landet man leider bei Anbietern, die eventuell schon als Fake-Shops erkennbar wären, wenn man sich für das Kleingedruckte interessieren würde – die meisten haben nämlich kein Impressum. Noch nicht mal einen Standort, eine richtige Postanschrift, geschweige denn einen Verantwortlichen. Hier gilt: Alarmglocken an!

Guckt Instagram (also Facebook) eigentlich genau hin, von wem da eine Werbung geschaltet wird? Das ist ja immerhin ein realer geschäftlicher Vorgang, bei dem seitens Instagram eine Rechnung gestellt wird und seitens des Werbekunden eine Zahlung stattfinden muß – wird da vorher nicht geprüft, ob der Anzeigenkunde seriös ist und auf international legaler Basis operiert? Könnte man sich an dieser Stelle bereits auf Sorgfalt verlassen, müsste man als Endkunde nicht Sorge vor unseriösen Anbietern haben – denn auch bei größter Aufmerksamkeit ist nicht jeder Fake-Shop auf Anhieb erkennbar. Wir lernen dazu, die bösen Buben aber auch…

Gerade erst ist eine Freundin bedauerlicherweise über eine Instagram-Anzeige auf einen solchen Fake-Shop hereingefallen* – und abgesehen von ihrem ärgerlichen Geldverlust und dem anscheinend erfüllten Tatbestand des Betrugs schaden derartige Erfahrungen natürlich auch den vielen seriösen Werbekunden, denn wir alle verlieren ja jegliches Vertrauen in bestimmte Branchen. Insofern sollte doch Instagram (also Facebook) selbst das allergrößte Interesse daran haben, die “faulen Eier” bereits im Vorfeld zu erkennen und auszusortieren.

Doch wahrscheinlich ist es wie inzwischen fast überall im globalisierten Geldverdienen, das wirklich nur auf Geld fokussiert ist: die wahren Geschäfte werden in anderen Sphären gemacht, Gegenwert und Qualität und auch wir “dummen” Endkunden sind den Beteiligten scheißegal…

Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

*Mir ist das vor Jahren auch einmal passiert, aber da war Instagram nicht mit im Spiel. 

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