Ich fahre meinen Mini Cooper seit 2004. Er hat genau heute Geburtstag – den 20sten – und ich liebe ihn immer noch heiß und innig.
In dieses Auto grundsätzlich war ich schon mit 15 verliebt, im ersten Mini fuhr ich in Südengland bei, damals natürlich noch das klassische Modell, und träumte Ewigkeiten vergeblich davon, selbst einen zu besitzen. Ich fuhr R4 und BMW 316 und Fiat Uno und Lancia Y10 und Audi A2, bevor ich dann endlich in meinem Traumauto landete – aus der ersten Retro-Modellreihe, wie oben zu sehen.
Lange Jahre ist das jetzt her und das schnuffige “Go-Cart” ist für mich ein zuverlässiger und handlicher Partner ohne nennenswerte Macken (der schlimmste Verschleiß bisher war zweimal der Schalldämpfer am Auspuff, weil ich viel Kurzstrecke fahre, und letztes Jahr eine plötzlich defekte Hydraulik-Ölpumpe) und es besteht berechtigte Hoffnung, daß wir noch eine lange Weile zusammen bleiben.
Ganz manchmal beschleicht mich trotzdem insgeheim der Gedanke, was ich denn bloß tun werde, wenn er eines fernen Tages nicht mehr wollen sollte… Da gibt es so viele Optionen und es muß nicht zwingend überhaupt noch ein Auto für mich allein sein. Doch eines werde ich dann ganz bestimmt nicht mehr wollen: einen Mini.
Weil das Auto sein Gesicht verloren hat – wie ein Mensch, der es mit den Schönheits-OPs übertrieben hat… War die erste Retro-Version 2001 noch so charmant, daß sogar viele Fans des Classic Mini sich mit dem modernisierten Nachfolger anfreunden konnten, so ist der Wagen inzwischen nahezu aufgebläht und vor allem ist der typisch freundliche “Blick” je nach Modell einer plastikglatt-rundgelutschten bis nahezu aggressiven Fratze gewichen – man schaue sich nur mal die SUV-Version von vorne an. Was für eine Modellpolitik.
All das hat mit dem ursprünglichen Mini-Feeling und dem eigentlichen Spaß an dem flotten, frechen Wägelchen absolut nichts mehr zu tun, jedenfalls nicht für mich… Schade, das. Ich sehe guten Marken nicht gerne beim Kaputtgemachtwerden zu.
Doch was stört’s mich eigentlich? Denn schließlich – mein frischgebackener Youngtimer läuft und läuft und läuft und läuft…
Beitrag am 7. Juli 2015 erstveröffentlicht und jetzt zum Geburtstag (Erstzulassung) modifiziert.
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Der alte Mini wäre auch mein Auto, wenn der Innenraum nicht so wäre, wie er nunmal ist. Von außen war er noch nicht so weichgespült aber von innen alles knuffig rund – der Schaltknauf sah tatsächlich aus, wie ein Rührtopf. Das war vor ca. 10-12 Jahren, da hab ich mich dann statt dessen für einen 1er entschieden und den Mini für mich abgehakt. Die neuen Modele haben ihren typischen Charakter längst eingebüßt, was aber keine Mini-Problem ist. Die Zweideutigkeit kann man hier wörtlich nehmen! Ich hoffe auch, dass mir mein aktuelles Gefährt noch lange erhalten bleibt. Ich wüsste nicht, was ich statt dessen fahren wöllte!
Ja, der Innenraum ist klein – aber ich komme sogar mit dem Golfzeug zurecht, lege 1/2 Rückbank um und alles geht gut rein. 🙂