#WmDedgT ist die Kurzform für “Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?” und wurde 2013 von Frau Brüllen eröffnet – jeden Monat am 5. protokollieren Blogger ihren Tag, das ist echtes Tagebuchbloggen. Einblicke in den Alltag vieler Leben und Berufe und über den eigenen Tellerrand hinaus. Hier schreibt eine Design-und-Text-Freiberuflerin mit Ehemann, Dachwohnung und Souterrainbüro im selben Haus…

7:25 | Oh, lange geschlafen… Wie schön an einem Samstag.

Ich war gestern schon einkaufen, deshalb habe ich heute hausfrauenfrei bis zum Abendessen, das ist ein Gefühl wie zwei Sonntage.

8:30 | Kaffee getrunken, Twitter geschmökert. Gestern habe ich – kleine hilf- und wirkungslose Solidaraktion mit den übel geschassten Twitter-Mitarbeitern – dort geschwiegen, heute erlaube ich mir wieder normales Mitreden.

Das Kopfschütteln über Musk ist riesengroß. Und ich frage mich, wie solch ein kopflos und pubertär agierender Mensch es geschafft hat, Industrie-Imperien aufzubauen und so unfassbar reich zu werden.

9:00 | Dieses Wochenende will ich die Weihnachtsmarkt-Aktion weitestgehend fertigkriegen, was meinen Part der Arbeiten angeht. Doch keine Hektik, bitte.

Erstmal das Rezept für heute abend raussuchen. Die Arbeitsunterlagen – viele Zettel – zusammensammeln. Dem Chat unserer Hüttenbauer auf dem Weihnachtsmarkt folgen. Den Schreibtisch in Stehposition hochkurbeln. Die absolut bezaubernden Fotos der Hochzeit meiner Seelenschwester-Tochter angucken. Ein Schwätzchen mit dem durch die Wohnung mäandernden Mann halten, der geht – als Eule aller Eulen – danach weiterschlafen. Die Jalousien etwas runterlassen, denn die tiefstehende Wintersonne hinterm Monitor ist unangenehm. Neuen Kaffee kochen. Und “schon” kann’s losgehen mit dem, was ich mir vorgenommen habe!

11:00 | Unsere Hüttenbauer sind in heller Verwirrung, denn auch der so genannte Marktmeister weiß – Tag 13 vor Weihnachtsmarkteröffnung – noch nicht, welche Hütte unsere sein wird. Unglaublich. Alle stehen mit Zollstöcken ratlos vor zwei unterschiedlich großen Musterhütten herum. Meine Nerven! Und ich hab’s ja noch gut, bin heute nichtmals vor Ort.

(So kriegt man die Zeit auch rum.)

12:00 | Jetzt aber.

Gut, daß ich meine Arbeitsliste habe. Ich wäre ja grundsätzlich komplett lost ohne meine Arbeits- und Checklisten.

Ich aktualisiere die Liste und schreibe erst einmal ein Protokoll des W’team-Treffens am vergangenen Donnerstag, es war das letzte vor Weihnachtsmarktbeginn. Protokollschreiben – auch so ein Job, den man nicht mehr so leicht loswird.

Die WhatsApp-Gruppe der Hüttenbauer ist verstummt. Das ist fast noch beunruhigender als die wortreiche Verwirrung vorher.

Nach fast zwei Stunden ist meine Liste à jour und das Protokoll geschrieben und vermailt.

14:00 | Und nun suche ich mir die Maße der zuletzt 2016 produzierten und jetzt neu zu konzipierenden Außenwerbungs-Bestandteile raus. Hier habe ich mir meine Komplikationen quasi selbstgemacht durch einen profunden Software-Wechsel im kreativen Bereich, der derartige Recherchen etwas verumständlicht. Aber das ist ja zum Glück nur eine Übergangsphase.

Und außerdem – Geistesblitz – warte ich jetzt besser mal auf die Klärung aller Abmessungsfragen, die soll es spätestens Dienstag geben. Gibt genug anderen Kleinkram, um den ich mich noch kümmern sollte.

Was ich dann jetzt mal tue. Nachdem ich gemütlich mit meiner Lieblings-Susi telefoniert habe – ein bißchen was fürs Herz muß auch sein, trotz Vielzutun.

16:30 | Alles ziemlich “frickelig” dieses Jahr. Wir sind zum 14. Mal dabei, also eigentlich nicht mehr leicht von Unwägbarkeiten zu erschüttern… Aber jetzt reicht es mir für heute mit dem Thema Weihnachtsmarkt. Werde nun mal einige Bilder bearbeiten – aussuchen, zuschneiden, optisch optimieren –, die ich online brauche, die also sehr viel kleiner sein müssen, als meine Kamera sie ausspuckt.

Dabei lasse ich “Land & lecker” im Hintergrund laufen, danach noch den netten Herrn Freitag mit seinem “Einfach und köstlich” – und schwupps, habe ich wieder große Kochlust bekommen.

Heute gibt es aber “nur” einen Eintopf, der verzeiht auch plötzliches Abschalten der Kochplatte. Unser Induktionsfeld geht nämlich seit Wochen schleichend kaputt, macht, was es will – Kochen hat hier gerade was von Lottospielen. Dienstag kommt Herd Schmitz (wer sonst in Aachen, nicht wahr?) mit Ersatz – unser drittes Induktionsfeld seit 2004. Hrmpf.

17:30 | Die Zutatenliste des Eintopfs übrigens: Zwiebeln, Knoblauch, Mettwurst, Chilibohnen, Tabasco, Sojasoße, Salz, Kräuter, Ziegenfrischkäse. Lachte mich auf Instagram an – klingt lecker, ne? Passt jedenfalls in seiner Deftigkeit prima zur eingetretenen Kälte da draußen.

Und deshalb schalte ich jetzt auch ab für heute und gehe an den Herd… Habt einen schönen Sonntag!

Nun verlinke ich meinen Beitrag noch rüber zum aktuellen #WmDedgT von Frau Brüllen, wo unter ihrem eigenen Beitrag auch eine Linkliste der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden ist.

(Die vielen schönen Beiträge kann man unmöglich alle lesen – ich kriege das jedenfalls zeitlich nicht hin. Deshalb picke ich mir immer den ersten Blog mit interessant klingendem Namen raus und ab da stur jeden zehnten und diese Auswahl lese ich dann. So komme ich mit der Zeit auch ganz schön rum…)

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