Hier gibt es viel zu gucken an den Wänden. Petersburger Hängung, so passt mehr in eine vielfenstrige Wohnung als mit gezirkeltem Nebeneinander. Es findet sich wenig Kostbares, aber viel für mich Wertvolles – weil mit allem eine kleine Geschichte verbunden ist. Diese Geschicht(ch)en werde ich in einigen Beiträgen in der nächsten Zeit erzählen.

 

Dieses Bild hängt in meinem Bastelzimmer.

Es handelt sich um einen signierten und numerierten Uecker, den meine Eltern Ende der 60-er Jahre als Jahresgabe des Kunstvereins  Gegenverkehr kauften, dessen Gründungsmitglieder sie waren.

Günther Uecker, dem ich als circa Neunjährige mal eingeschüchtert gegenüberstand – schon damals trug der große Mann mit dem intensiven Blick gerne diese weißen Overalls –, begegnete ich als Erwachsene noch einmal persönlich, als ich einen Freund und Kunstmäzen zu einem Treffen mit ihm begleiten durfte und wir fast einen ganzen Tag und Abend mit ihm und seiner supernetten Frau Christine in Düsseldorf verbrachten.

Wenn ich also dieses Nagelbild schon immer liebte in seiner schlichten, beruhigenden, geordneten Weißheit, so gewann es durch diesen unvergesslichen Tag noch eine viel größere Bedeutung für mich – und es ist wundervoll, daß es heute bei mir hängt.


 

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