„Wie wichtig ist dir die Überschrift eines Artikels – achtest du dabei auf bestimmte Kriterien und probierst verschiedene Varianten aus oder schreibst du sie einfach drauflos?“

Wenn ich eine Idee für einen Blogpost habe, setze ich mich hin und schreibe sie auf – und meistens die Überschrift zuerst, ja. So haben mir schon meine beiden liebsten Deutschlehrer das einst beigebracht, so ist meine Schreibreihenfolge und so fühlt es sich für mich richtig an. Und auch wenn ich natürlich viel lese über suchmaschinengerechte Überschriften, so mag ich mich nicht SEO-Dogmen unterwerfen auf Kosten einer eventuell total Uschi-typischen Formulierung, die meine Leser hoffentlich wahrscheinlich ganz bestimmt mehr mögen.

Darum geht es: „SEO ist die Abkürzung für ‚Search Engine Optimization‘, auf deutsch Suchmaschinenoptimierung. Dabei wird versucht, eine Webseite inhaltlich bzw. technisch so anzupassen, dass sie ein besseres Ranking in den Ergebnissen bekannter Suchmaschinen erzielt.“

Sonst müßte ja vielleicht der beliebte „Piepmatz-Report“ umbenannt werden in „Wild- und Gartenvögel, am Futterhaus fotografiert“ und hätte nur noch den Charme einer frisch entleerten Sonnenblumenkerntüte. Ich weiß, das ist eventuell unschlau, aber ich möchte mit meinem persönlichen Blog nicht Google und anderen Suchmaschinen gefallen, sondern den lieben Lesenden, den Vorbeikommern und Senfdazugebern. Das gönne ich mir hier – die Presse-, Zielgruppen- oder Suchmaschinen-taugliche Texterei ist meinen beruflichen Aktivitäten vorbehalten.

Meine Headlines lassen sicher gelegentlich die klare Information vermissen, worum es im Beitrag eigentlich geht – dieses kleine Überschriften-Rätsel versuche ich aber stets direkt in der Subline und/oder mit dem Foto wieder wettzumachen. Schließlich ist das hier kein Fachmagazin, sondern mein Vergnügen. Und so wollen auch meine Überschriften neugierig machen, charmant sein, ein Lächeln provozieren oder einen Widerspruch. Meistens „sitzen“ sie auf Anhieb, ganz manchmal formuliere ich noch ein bißchen um, bevor ich einen Blogpost veröffentliche.

SEO-optimierte Blogs machen mich über ihre Überschriften vielleicht mal neugierig, aber sie fliegen meistens auch recht schnell wieder aus meinem Feed raus, wenn mir die Inhalte zu sehr auf Suchmaschinen schielen. Dadurch wirken nämlich viele Texte ein bißchen „künstlich“, blutarm, leidenschaftslos, jedenfalls für meinen persönlichen Geschmack. Der ja, wie wir alle wissen, indiskutabel ist… (Augenzwinkernd ab.)

 

blogger-aphabet
[#bloggeralphabet ist ein Projekt von Anne Schwarz und auf ihrem Blog
neontrauma findet man noch viel mehr Beiträge zum aktuellen Buchstaben.]


 

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