…sprach gestern abend beruhigend der baM, als wir nach Hause kamen und erstmals die Zahlen der Thüringen-Wahl sahen. Na ja, er sagte auch nach der Trump-Wahl „Wird schon alles nicht so schlimm werden“ und mein Vertrauen in seine Orakel-Qualitäten ist deshalb vielleicht ein kleines bißchen erschüttert. Mich jedenfalls graust’s.
Bis vor kurzem schwebte ich ja noch in einer rosaroten Wolke des Weit-entfernt-Seins, Rechtsradikalismus fand in meinem realen Alltag nicht statt. Doch dann hörst Du plötzlich über den Mann einer Freundin, daß er Ah-eff-Deh-Wähler sei. Wie bitte?! Erster Gedanke: Der kommt mir nicht mehr ins Haus! Als nächstes sitzt Du – noch gar nicht lange her – in vermeintlich vertrauter Runde und hörst Deinen Tischherrn, einen Juristen, der also garantiert Geschichtsunterricht auf dem Gymnasium hatte, dieses sagen: „Ich habe die beim letzten Mal auch gewählt. Nicht, weil ich sie an der Regierung haben will, sondern um die Regierung aufzuwecken.“ Was?! Meine bemüht sachliche Entgegnung auf diese iditotisch fahrlässige Haltung endete mit „Ich versteh’s nicht!“ und ich erntete daraufhin nichts weiter als ein arrogantes „Was Du jetzt gerade verstehst oder nicht, ist mir ziemlich egal.“ Dieser Vorfall hat mir vor allem klargemacht, wie sinnlos Reden mit Rechten ist, wenn Dein Gegenüber seine vorgefasste Meinung keinen Millimeter zu überdenken oder sie auch nur schlüssig zu erklären bereit ist. Könnte ja in ein echtes Gespräch ausarten? Mich graust’s mehr und mehr.
Und deshalb habe ich heute morgen eine politische Katerstimmung, die auch durch die Kleinheit von Thüringen nicht zu beheben ist. Und deshalb kann ich es auch nicht lassen, mit dem hier verlinkten PDF eines Gastbeitrages aus der ZEIT ONLINE darauf aufmerksam zu machen, daß es hier in keinster Weise um vernachlässigbare Harmlosigkeiten oder etwas irgendwie Normales geht. Lesen, weiterverbreiten, nicht nachlassen…
Herrje – was für Zeiten.
Views: 115
Dann sind wir auf jedenfalls schon 2 Leute denen es grad richtig graust in Aachen!!!!!
….Dritte im Bund…
No pasaran!
Bin sowas von bei dir Uschi!
Keinen Millimeter nach rechts nachgeben!
Kürzlich las ich das hervorragende Buch von Francesca Melandri (Alle außer mir), dass vom italienischen Faschismus (und der heutigen Flüchtlingssituation) handelt ; momentan lese ich die Jahrhundert-Saga von Ken Follett, die in vielen Ländern zeitgleich (1. + 2. Weltkrieg) spielt. All das macht sehr deutlich, dass die Gefahr, die von Rechts droht, sehr viel ernster genommen werden muss!
Ach, wo führt das alles noch hin!
Wie Du schon so schön oben rechts (HIHI!) positioniert hast: FCK NZS!
„Jung sind sehr viele Leute. Gute Alte findet man selten“ W. Joop
Dein Artikel spricht mir aus der Seele (sagt frau das heute noch so?).
Und der von Dir beschriebene Jurist kann einem leid tun, ob seiner fehlenden Bildung und seines kommunikativen Unvermögens.
Beatrix