Im Alltag lese ich leider wenig – weil ich in ein Buch ganz und gar eintauchen möchte und das wahre Leben dabei oft empfindlich stört und mich das so nervt, daß ich lieber gar nicht erst anfange. Blöd, vielleicht, aber so ist es nun einmal.

In einem faulen Strandurlaub lese ich dafür umso mehr. Aus einem solchen sind wir gerade zurückgekehrt und ich erzähle zuerst über meine Bücher.

 

Was für ein Buch!

Der Grund“ – feinst ineinander verwobene Geschehens- und Gedankenebenen, die sich am Ende zu einem schlüssigen, bedrückenden und tieftraurigen Ende fügen. Ich war sehr beeindruckt, sowohl von der Geschichte als auch der Schreib- und Erzählkunst…

Eine absolute Empfehlung. Die ich übrigens vor längerer Zeit mal auf dem Blog von Isabel Bogdan entdeckte.

Nach soviel Tiefgang (sic!) brauchte ich Krimis zum Einfach-so-wegschmökern!

 

Das war der erste. Der war mal auf meiner Leseliste bzw. meinem Kindle gelandet durch eine Empfehlung in einer Zeitschrift. Wo, weiß ich nicht mehr.

Die Beschützerin“ ist eine raffinierte, weil durchaus nicht in allen Wendungen vorhersehbare Crime Story, die in der Business-Welt angesiedelt ist.

Hat mir gut gefallen.

 

Und dann entdeckte ich Deon Meyer. Eine Buchempfehlung aus dem STERN, wenn ich mich richtig erinnere.

Dreizehn Stunden“ erzählt eine superspannende Story, ebenso packend geschrieben durch einen eigentlich simplen Autorenkniff (den ich hier natürlich nicht verrate), das Ganze in Kapstadt spielend – eine Weltgegend, in der ich mich noch nie bewegt habe und über die ich ganz nebenher auch noch Einiges gelernt habe. Nein, dies wird nicht mein letztes Buch von Herrn Meyer gewesen sein.

 

Und was wäre ein Schmöker-Urlaub ohne Kay Scarpetta, die ständig von vielerlei Problemen gleichzeitig bedrängte Gerichtsmedizinerin?

Ich habe inzwischen von Patrica Cornwells Reihe so viele Bücher gelesen, daß ich gelegentlich durcheinanderkomme, welche ich schon kenne und welche nicht. Zum Glück klärt sich das meist auf den ersten 20 Seiten. „Der Bastard“ war mir jedenfalls wirklich neu und für einen treuen Fan wie mich genau das Richtige.

 

Danach las ich dann endlich das hervorragende „Besser“ von Doris Knecht zuende, das ich einen Urlaub zuvor begonnen hatte. Eine ruhige, fast ereignislose Geschichte voller kluger Gedanken, ein Frauenbuch, in dem sich manche von uns wiedererkennen kann – denke ich jedenfalls.

Ich bin eine riesengroße Verehrerin von Frau Knecht, deren Formulierungskunst ich traumhaft toll finde. Beispielzitat aus dem Buch: „Wir kommen alle von irgendwo her. Wir sind alle beschädigt. Und die meisten von uns wissen, warum sie jetzt da sind, wo sie sind. Und warum wir leben, wie wir leben, und warum wir sind, wie wir sind. Und warum wir so leben wollen, wie wir leben, warum wir genau so lieben, nicht anders.“

Und weil’s so schön war, habe ich dann auch noch „So geht das! Wie man fidel verspießert“ angefangen, eine Kolumnensammlung von Doris Knecht, herrlichst! Weiblich, mütterlich, intellektuell, pragmatisch, ehrlich, feministisch. Ich kann beim Lesen gar nicht aufhören zu grinsen.

Beispielzitat zum Thema Testosteron: „Horvath schenkt dem kleinen Horvath zum Geburtstag ein Schwert, der haut damit einem auf den Kopf, wird von einem auf den Kopf gehauen, damit ist er ein Mann und seine Sozialisation praktisch abgeschlossen. Jedenfalls braucht er seine Einstellung das ganze Leben lang nicht mehr grundlegend zu ändern, mit etwas Feinjustierung da und dort kommt er locker durch.“

Ach, was soll ich sagen? Lest es selbst – ich kann doch hier nicht das ganze Buch zitieren…

 

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