Heute habe ich mich nicht gedrückt, ich bin tatsächlich endlich mal wieder zum Mammographie-Screening gegangen. Daran ist eigentlich Ulrike schuld, die mit ihrem eindringlichen Appell beim letzten virtuellen „Café Klatsch“ und ihrer sehr persönlichen Geschichte zumindest bei mir Wirkung erzielte.
Aber spricht eigentlich jemals jemand – öffentlich – ehrlich darüber, wie äußerst unangenehm so eine Mammographie ist? Wenn Deine Brust unfasslich stramm und fest zwischen zwei Platten gequetscht wird bis zum Glaubichnicht, damit das Röntgengerät auch wirklich maximal viel „sieht“? Einmal horizontal und einmal im 45°-Winkel, je Brust natürlich. Und wenn Du Dir vorkommst wie ein beliebiges Stück Fleisch, weil die unbarmherzige Fachkraft Deine Einzelteile passend fürs die Maschine zurechtrückt, -legt und -drückt und Du froh bist, daß am Ende noch alles dran ist?! Herrje, was für eine rohe Entzauberung des fragilen Selbstgefühls.
Das Ganze dauert keine fünf Minuten und am Ende ist alles bis ins Dekolleté rauf arg rot und irgendwie sehr warm von der passiven Strapaze und ich bin irre froh, es hinter mir zu haben. Über diesen weiblichen Dragoner aka Röntgenassistentin, die da an mir zu Werke ging, möchte ich jetzt lieber gar nix weiter sagen, die hatte bestimmt schon vor mir keinen lustigen Tag…
Ich entschuldige mich ebenfalls dafür, daß die Damen die zertifizierte Livinguard-FFP2-Maske nicht kannten und mir (ausgerechnet mir!) direkt mal Corona-mäßige Wurschtigkeit unterstellten – supergute Gesprächsatmosphäre direkt zu Beginn, yeah! Nee, war echt prima, so alles in allem.
Und jetzt warte ich natürlich vollkommen „entspannt“ auf den Brief mit dem Resultat. Das kann sieben Tage dauern, was soll’s.
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Liebe Uschi, nö…. da habe ich noch nie großartig drüber gesprochen. Aber das will auch keine und keiner wirklich hören. In vielen Punkten bin ich einig mit dir, nur bei den Dragonern muß ich widersprechen. “Den” hatte ich meiner langen Liste von Untersuchungen bisher nur einmal. Dafür aber immer sehr nette und verständnisvolle Damen. Ja, und diese Wartezeit hinterher, die nervt wirklich sehr.
Liebe Grüße, Gabriele aus NF
Alles in allem: höchst unangenehme Erfahrung! Jedes Mal! Nach inzwischen 3 x überstandenem Brustkrebs bin ich froh, idR nur noch Ultraschall machen zu müssen – das Screening bleibt mir erspart. Ist auch was, worüber frau sich freuen kann.
Ja Uschi, schön ist anders..ich wundere mich jedes Mal wie man eine AA Brust in so ein Ding quetscht und wie in einem Waffeleisen zusammengedrücken kann. 3 Minuten, vielleicht 4 – dann hat man Ruhe, in der Regel mindestens 2 Jahre. Das ist es wert. Eine Sorge weniger. Eine große Sorge weniger……
Liebe Uschi,
ich freue mich, dass “meine Geschichte” Wirkung gezeigt hat. Ja, ohne Mammografie wäre mein Krebs nicht so früh erkannt worden und ich hätte nicht das Glück gehabt, so glimpflich davonzukommen. In einem waren sich alle behandelnden Ärzte (und davon habe ich etliche gesehen) einig: Meinen Krebs hätte man weder bei Tastuntersuchung noch beim Ultraschall so frühzeitig und winzig entdeckt, alle haben mir gesagt ich sei ein “Musterbeispiel” dafür, warum Mammografiescreening Sinn macht.
Und Dragoner, nein, die habe ich nicht erlebt, eher Frauen, die versucht haben, mir die unangenehmen Minuten vor dem Mammografie-Apparat zu erleichtern. Und freundliche, zugewandte Ärzt*Innen, denen ich meine Behandlung anvertraut habe, weil mir eines in diesem Moment der Diagnose, wo man denkt, die Welt bleibt stehen, schon klar war: jetzt kann ich mich nur auf die Fachkompetenz der Mediziner*Innen verlassen.
In diesem Sinne: auf zur Mammografie, das kann Leben retten!
Herzlich grüßt
Ulli
Tja, genau das sind die Gründe, warum ich nicht mehr zum Screening gegangen bin, seitdem ich nicht mehr offiziell dazu aufgefordert werde. Auf der anderen Seite… – und wieder bin ich hin- und hergerissen..
Ich hatte auch noch keine Dragoner! Auch ich hatte eine jahrzehntelange Pause zwischen den Mammos wegen diesen Quetschschmerzen, aber als die Frauenärztin per Ultraschall etwas feststellte, ging ich doch wieder in die Radiologie zwecks Mammo. Brustkrebs im Frühstadium. Das ist nun 10 Jahre her. Anschließend gings einige Jahre jedes Jahr zur Mammo, jetzt nur noch alle 2 Jahre. Meistens machten Männer die Mammo, d. J. hatte ich aber eine sehr einfühlsame “Sie”, sie hat auch gequetscht, tat aber kaum weh – oder habe ich mich daran gewöhnt???
Ich bekomme innerhalb ca. 10 Minuten direkt vom Arzt das Ergebnis mitgeteilt.
Wenn ich Euch so lese, dann war meine Rabiata offensichtlich eher ein fataler Einzelfall, denn ich habe leider keine Einfühlsamkeit erlebt.
Du sprichst mir aus der Seele: Mammographie ist eine unbeschreibliche Zumutung. So was kann nur von Männern erfunden worden sein. Ich habe deshalb beschlossen, diese Folter nicht mehr mit mir machen zu lassen bis zu dem Zeitpunkt, an dem Krankenkassen zu in allen qualvollen Punkten vergleichbare Reihenuntersuchungen als Vorbeugung gegen Hodenkrebs einladen. Mit feministischen Grüßen…
*grins* Anhand seiner Hoden habe ich gestern auch dem baM zu erklären versucht, wie sich das anfühlt…
Seit mir meine Gynäkologin vor “ewigen” Zeiten die jährliche Mammographie empfohlen hat (wg. dichten Brustgewebes), befolge ich ihren Rat ganz “brav”. Es ist in der Tat eine sehr unangenehme Prozedur, da hast Du recht, und dies, obwohl ich glücklicherweise nie einem “Dragoner” begegnet bin! Was mich wundert, ist die 7-tägige Wartezeit bis zum Ergebnis. Nachdem mein ursprünglicher Radiologe in Alsorf in den Ruhestand gegangen ist, bin ich jetzt bei einem Radiologen im Kapuzinerkarree. Bei beiden habe ich jeweils umgehend, im Anschluss an die Mammographie, das Abtasten und den Ultraschall mein Ergebnis erhalten. Und war froh, nicht warten zu müssen. Von jetzt ab werde ich dies umso höher Wert schätzen. Dir wünsche ich in den kommenden Tagen die “Ruhe”, um auf einen hoffentlich negativen Befund zu warten.
Ich war ja bei dieser Reihenuntersuchung, dem Screening, da ist das Standard mit den bis zu 7 Tagen. Da wird auch nicht getastet und besprochen, da ist gar kein Arzt dabei. Die individuelle Mammographie ist ganz anders und persönlicher natürlich auch.
Angenehm ist was anderes, aber ich habe es noch nie als eine Tortour empfunden, und ein “Dragoner” war auch noch nie dabei. Mein Ergebnis bekomme ich im Rahmen eines Screening-Programms, an dem ich seit Jahren teilnehme, immer sofort. Es gucken 2 weitere Ärzte auf die Bilder. Ultraschall wird zusätzlich gemacht. Alle 2 Jahre gehe ich zur Mammographie.
Liebe Grüße Sabine
Liebe Uschi, liebe Mitleserinnen,
wenn ich die Kommentare von Zypresse und Wiltrud lese, gibt es wohl keinen Zweifel mehr: Mammo muss sein. Ich bin auch alle zwei Jahre bei der Reihenuntersuchung mit tw. stundenlangem Warten, hatte schon Dragoner, dass ich dachte, soeben ist mein Brustkrebsrisiko um 5o% gesunken, weil ich eine Brust weniger habe. Ich hatte aber auch Verständnisvolle und Einfühlsame, denn am Druck dieser Platten kann man einfach nichts ändern. An alle Mitleserinnen: Geht zur Mammographie – alles (auch bei Reihenuntersuchung) ist besser als eine späte (oder zu späte) Diagnose.