Ja, natürlich könnte ich Euch jetzt wieder all meine kleinen schönen Momente der letzten vier Wochen zeigen – die neue Taube mit den interessanten Gefiederfarben, die schönen Herbstblätter, die Tautropfen und den Nebel und und und.
Doch ich sag Euch was: das große Alles hat mich eben mal zum Heulen gebracht. Mich, die pragmatische Ärmelhochkremplerin, den eigentlich unverdrossen optimistischen Zebulon meiner kleinen Welt…
Diese idiotischen „Argumentationen“ der lauten, asozialen Impfgegner – da schwanke ich zwischen riesigem, hilflosem Zorn und entsetzter Sprachlosigkeit. Diese Gewalt, die an so vielen Stellen als eine Art Straßenkampf hochschwappt – wegen einer Pandemie, die doch eigentlich unser aller gemeinsamer Gegner ist. Diese verblüffend anhaltende Dummheit der Politik, die sich gerade noch mehr als sonst im inhaltlichen Niemandsland zu befinden scheint – wo bleibt der Aufbruchs-Spirit der ersten Tage? Meine Stadt, die trotz beängstigender Inzidenzen ihren Weihnachtsmarkt in einer Art allumfassendem Trotz nicht absagt – ich verstehe es nicht und hänge wegen meines Lions-Engagements mit drin. Und dazu diese dritte Impfung, die der Mann längst hat und der ich aber schon wieder wie blöde hinterherjagen muss – alles wie letztes Jahr. Dazu die ganze Unplanbarkeit harmloser privater Feiern, von denen es in unserer Familie vor Weihnachten immer einige gibt – erneut nichts Herzerwärmendes weit und breit. Ein Nervenkostüm, das nicht nur bei mir selbst dünn und dünner wird. Kraft, die nachlässt…
Und das ist nur, was mir nah ist! Vom Rest der Welt, von Klima und Flucht und Säbelrasseln will ich ja gar nicht erst anfangen. Und deshalb musste ich eben beim Sonntagmorgenschwatz mit dem baM* mal ein Ründchen heulen. Aber geht schon wieder.
Turnikuti, turnikutaaaaaaaa!
„Was schön war“ wurde 2016 (?) begonnen als Zeichen gegen das viele Negative im Web. Man findet das Schöne – die kleinen Glücksmomente – inzwischen auf vielen Blogs (zum Beispiel bei: Ach komm, geh wech | Maximilian Buddenbohm | E13 | Anke Gröner | Au fil des mots | Ar Gueveur | The proof of the pudding | Jademond | Texterella u.a.) von unregelmäßig über wöchentlich bis zu monatlich; ich selbst habe mich für monatlich um den 20. herum entschieden.
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Liebe Uschi,
ich schicke dir erstmal eine ganz, ganz dicke Umarmung.
Die Situation ist momentan wirklich nicht einfach, eher zum Heulen. Da gebe ich dir recht. Wir müssen durch Veränderungen (alle) und das mag Mensch nicht. zumindest ein Teil von dieser Mensch-Heit. Und einen Schuldigen zu suchen oder gegen irgendwas zu sein, das ist nicht nur in der Politik weit verbreitet. Das mögen viele, denn dann kann sich die Angst oder auch die Wut so schön entladen – und zwar ohne weitere Innenschau, Logik oder Reflektion …
Aber weißt du was? Wir schaffen das. Auch diesmal. Wir, die wir das genauso sehen wie du, wir sind nämlich ganz schön viele.
Hab einen schönen Sonntag. Trotzdem!!! Mit Sonne im Herzen …
Deine Kathrin
Liebe Uschi,
man kanns nicht besser sagen. Kaum fängt man ganz vorsichtig an zu hoffen, schon kommt es wieder so richtig dicke mit netten Grüßen vom Murmeltier. Die ganze Situation haut auch mich gerade mal wieder so um…… neeee, gerade stehen, Ellenbogen raus….. irgendjemand hat mal gesagt, wir schaffen das 😉
Herzliche Grüße von der Nordseeküste, Gabriele
Fühl Dich geknuddelt, Zebulon!
…und Chin up, es ist halt so, die Welt wird immer dümmer und wer darüber nicht ab und zu Verzweiflungsanfälle bekommt, der merkt auch sonst nix.
Und was die Covidioten angeht: Die vierte Welle ist der Beweis, dass Darwin Recht hatte. Die Evolution beginnt schon, sich durchzusetzen. (Ja, das ist jetzt geschmacklos, aber irgendwie muss der Frust ja raus.)
Also: Schwert raus — Du weißt schon, Prinzessinnen und Königinnen… — und weiter!
LG
Elfi
Also, mich macht das Alles gerade nur noch fassungslos, sprachlos, hilflos, unfaßbar wütend – und, Elfi, ich gestehe, daß mir auch der Gedanke an Darwin schonmal ungefragt in den Sinn kam. – Nur nach Schwert zücken ist mir gerade so gar nicht, eher nach einbuddeln und in einer besseren Zeit wieder aufwachen. Sorry….
Es ist so erbaulich, liebe Uschi, deinen Gedanken und auch die Kommentare zu lesen und zu erfahren, dass man gerade nicht alleine in der Trübsal versackt. Eigentlich gehöre ich auch eher zu den „das Glas ist halbvoll“- Menschen, die versuchen eher das Positive zu sehen. Aber zur Zeit gelingt dies nur schwerlich. In Kombination mit dem Unverständnis und – ja auch – der Wut auf die Impfverweigerer, die durch ihre Uneinsichtigkeit und geistige Beschränktheit uns diesen erneuten Schlamassel wieder eingebrockt haben – eine nur schwer zu ertagende Zeit…. „Schwert raus“ und die Trübsal bekämpfen – eine gute Idee. Vertreibt negative Gedanken und lässt auf bessere Zeiten hoffen….