Aus heutiger Sicht war Corona ja nur ein erstes deutliches Problem unserer Jetztzeit. Damals allerdings dachten wir, sie geht unter, die Welt…

Seit Corona jedenfalls wird „alles“ irgendwie immer noch schlimmer statt endlich mal wieder besser – Krisen in der Politik, Kriege an zu vielen Stellen und die wahrhaftig existentielle Katastrophe über unser aller Köpfe, von der wir viel zu abgelenkt sind durch den ganzen anderen Scheiß. Den übrigens zumeist Männer mit zu viel Macht verursachen, aber das hier nur am Rande.

Wie sollen wir das nur aushalten – und unser Leben mit einer wenigstens minimalen Grundzuversicht weiterführen?!

Ich weiß, ich bin mit diesem Gefühl nicht allein, denn in manchem ehrlichen Gespräch kommt nach einer Weile das umfassende Unbehagen zutage, das wir alle – zuallererst vor uns selbst – in irgendeiner inneren Tiefe verbergen, um es nicht ständig wahrnehmen zu müssen.

Ich persönlich versuche es seit einiger Zeit mit sehr bewusster Nachrichtenvermeidung. Ich bin dabei ein bißchen wie eine Schwimmerin, die sich oben bewegt, als wäre nichts, und unter Wasser mit den Füßen die Dinge unten zu halten versucht, die sie nicht hochkommen lassen will… Oberflächlichkeit, aber nicht als Charakterschwäche, sondern zum Erhalt von wenigstens einem Stückchen Seelenfrieden in dieser komplett aus den Fugen geratenden Welt.

Es ist nicht ideal und es gelingt auch nicht so richtig gut.
Aber ich weiß gerade nichts Besseres.

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