…in dieser Zeit nicht zu resignieren! Als Mensch knapp über 60 habe ich schon manches Mal im Leben meinen Glauben an etwas verloren, meinen Optimismus schwinden gefühlt und Versprechungen als Lügen wahrhaben müssen. Enttäuschung und Resignation sind für mich qua Alter also „gewohnter“ als beispielsweise für eine Mittzwanzigerin.
Wir starten nun ganz bald in ein neues Jahr… In dem wir Corona endlich irgendwie – und hoffentlich ohne Bürgerkrieg – in den Griff bekommen und in dem aber natürlich nach wie vor die Klimakatastrophe beunruhigend schnell voranschreitet. Wir hatten sie ein bißchen aus dem Auge verloren, stimmt’s?
Und unsere neue Regierung scheint auch den klaren, den erfrischend anderen Blick auf die Dinge direkt wieder verloren zu haben. Man denkt bereits laut über das Greenwashing von Atomkraft und Gas nach… Hallooo?! Sind da nicht etliche – auch von mir gewählte – Grüne mit in der Regierung?!
Die wissenschaftlichen Berichte zur Klimasituation bleiben beängstigend. Eine Umkehr oder auch nur Abbremsung scheint kaum noch möglich – und niemand tut etwas. Nur ein Beispiel: Ich mache mir einen Kopf um jede Einkaufsfahrt, die ich wegen Wetter oder zu langem Zettel nicht klimaneutral mit dem Fahrrad machen kann, und gleichzeitig macht eine Lufthansa – und bestimmt nicht nur die – in einem Jahr 18.000 nahezu leere Flüge aus dem einen einzigen Grund, daß sie ihre Timeslots nicht verlieren „darf“. Unsere Welt ist voller irrwitziger Absurditäten.
Wer das Problem überspitzt – und tatsächlich unterhaltsam – besichtigen möchte, guckt sich auf Netflix den Film Don’t look up an. Großartig besetzt, bitterböser Plot, grausam konsequent das Problem des politischen und menschlichen Nichtstuns zuende gedacht. Empfehlung!
Ich bin meinem Leben dankbar für Jahrzehnte unbefangenen Glücklichseins. Dieses entpannte Gefühl werde ich wahrscheinlich für den Rest meiner Zeit vermissen müssen… Und meine Bewunderung gehört längst den Jungen – denen, die kämpfen und glauben und beharren und lästig bleiben. Mögt Ihr Erfolg haben! Ich als „Alte“ wiederum verspreche, auch weiterhin nicht zu resignieren.
In diesem Sinne Euch allen, die Ihr hier gerade mitlest, ein optimistisches und gutes neues Jahr!
Das Foto habe ich 2016 in Hamburg in der Hafenstadt gemacht.
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Nicht verzweifeln… Haltung bewahren aber trotzdem das Leben ( im Rahmen) genießen. Wir haben nur dies Eine..
Ich , für mein Teil, freue mich auf den Frühling, die Aktivitäten im Freien, den im April geplanten Radurlaub, an meinen selbstgebackenen Keksen vom Töchterlein und auf ein geplantes Wiedersehen im Januar. Gute Köchin, liebenswerter Ehemann und glückliches Wiedersehen- eine gelungene Kombination zum Jahresstart. 😉 zwinker *
Liebe Uschi,
ja, es ist derzeit schwer nicht zu resignieren und seinen Optimismus zu behalten. Zumindest dann, wenn man sein – vielleicht noch einigermaßen intaktes privates Umfeld – mal beiseite lässt und über den Tellerrand schaut.
Auch ich bin von den Grünen enttäuscht, die schon lange und nicht erst in der jetzigen Regierungskoalition so manche Zielvorstellungen über Bord geworfen und faule Kompromisse geschlossen haben, um endlich an die Macht zu kommen. Stichworte: Zustimmung zum Bau eines Kohlekraftwerks in Hamburg. Wiederholte Zustimmungen zur Elbvertiefung – eine Maßnahme mit noch unabsehbaren Folgen für die Umwelt.
Ich wünsche dir alles Gute, vor allem Gesundheit!
Fred
Nachtrag
Das Foto gefällt mir sehr.