Manchmal begegnet man purer, reiner Dummheit. Und das ist dann irgendwie so irre, da kann man auch seinen Mund nicht drüber halten, das muß einfach raus… Es folgt also eine wahre Begebenheit mitten aus dem Gutmenschen-Abseits.
Akt 1:
Die liebe B., Freundlichkeit in Person und unerschütterliches Wohlwollen auf zwei Beinen, schlägt im Weihnachtsmarkt-Arbeitsteam ein Spendenziel (wir sind gerade in der Phase der Entscheidungsfindung) für 2018 vor: den Verein Euregio Aachen hilft, dem sie auf Facebook mit Begeisterung folgt, weil sie toll findet, wie lebensnah und pragmatisch dort geholfen wird. Und regional – für uns Aachener Lions und Zontians immer ganz wichtig.
Erste Handy-Recherchen an dem Abend ergeben zwei Webadressen, zwei unterschiedliche Impressen, zwei unterschiedlich formulierte Zielsetzungen. Ist es nun ein Verein oder ein kommerzielles Unternehmen? Etwas undurchschaubar, das Konstrukt, nun ja. Die liebe B. bekommt also vom Team den „Auftrag“, da mal Genaueres herauszufinden, bevor wir zu diesem Vorschlag ja sagen. Was wir – nachdem wir ihre Schilderungen gehört haben – eigentlich mehrheitlich gerne tun möchten.
Wohlgemerkt, wir reden über eine Spendensumme von ca. 14.000 Euro. Das weiß dieser Verein offenbar nicht, obwohl wir unsere jährlichen Spendensummen nach außen kommunizieren, aber das ist für die Geschichte auch gar nicht sooo wichtig.
Akt 2:
Die liebe B. nimmt Kontakt auf, schreibt via Facebook eine nicht öffentliche Nachricht an den Verein, in der sie grob umreisst, um was es geht, in die sie ihre private Telefonnummer schreibt und in der sie um Rückruf eines der beiden Vereinsvorsitzenden – das sind die Herren Günter Kreutz und Ben Dreßen – bittet. So weit, so unschwierig.
Akt 3:
Während die liebe B. noch auf Antwort wartet, macht eine Frau G. – ihre Funktion innerhalb des Vereins erklärt sie dabei nicht – einen Screenshot der Anfrage von B. und postet diese an irgendeinen der acht Aachener Lions Clubs, das Auswahlkriterium bleibt ihr Geheimnis. Ob man denjenigen kenne, der diese Nachricht geschrieben und direkt danach den Verein geblockt habe? Und ob „die Person“ sich mal melden könne, die Herren Kreutz und Dreßen wollten mit ihr reden.
Nun ist erstens B.’s private Telefonnummer in der Welt unterwegs – eine unglaublich übergriffige Indiskretion! – und die hätte man doch zweitens ganz einfach und direktwegig für den erbetenen Rückruf nutzen können.
Akt 4:
Schlußendlich landet der Screenshot über einen Lions-Freund bei mir, Zahl der Zwischenstationen unbekannt. Ich informiere die liebe B., ich schreibe dann eine Nachricht an diese Zwischenruferin G. (deren Rolle immer noch unklar ist), daß niemand nichts geblockt habe und daß man immer noch einen normalen Rückruf für am einfachsten hielte, ob damit denn wohl noch zu rechnen sei?
Ich habe mit Frau G. nicht zum ersten Mal zu tun, bin also nicht überrascht, daß dieser Dialog eine nervige Weile hin und her geht – sie will mich überzeugen, richtig gehandelt zu haben, mir ist es inzwischen egal, ich will nur, daß B. ihren Rückruf kriegt und ich meine Ruhe. Der Ton ist nicht herzlich, aber auch nicht unfreundlich.
Akt 5:
Vorsitzender Dreßen ruft – das Telefondisplay zeigt „Unbekannt“ – die liebe B. an, um mitzuteilen, „so“ könne man mit Frau G. nicht umgehen! „Das“ habe man nicht nötig! Und überhaupt. Man sei nicht verpflichtet, irgendwelche Infos zu geben (ist man vereinsrechtlich wohl), man habe auch so genug Spenden und Unterstützer. (Aha.) Die liebe B. ist ein bißchen fassungslos.
Wir streichen den Verein von unserer Vorschlagsliste. Dumm gelaufen, Jungs!
Akt 6:
Auf der Facebook-Seite des Vereins erscheint quasi direkt danach ein langer, für Unbeteiligte recht kryptischer Sermon des Vorsitzenden Kreutz, der nur auf diesen Vorgang gemünzt sein kann. B.’s und meine Kommentare dort wurden recht zügig wieder gelöscht, wir wurden für Kommentare gesperrt.
Seufz. (Kopfschüttelnd ab.)
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Genau, dumm gelaufen! Danke, Beste, für die liebevolle Beschreibung der B. … ❤
Wundervoll geschrieben 🙂 🙂 Ich habe mich sehr amüsiert und nicht für einen Cent Mitleid mit diesem merkwürdigen Verein.
LG Gabriele
Eine Provinzposse – aber aus Deiner Feder sehr unterhaltsam.
Das Bauchgefühl war wohl nicht ganz falsch!
Na, immerhin hat dieser überaus suspekte Verein diesmal nicht nicht mit der Polizei oder einer Strafanzeige gedroht… So erging es nämlich anderen potentiellen Spendern und Unterstützern.
Scheint eine sehr klagefreudige Truppe zu sein 🙂
Eventuell hat man lediglich diesen Beitrag noch nicht entdeckt… 😉
Danke, liebe B. und liebe U. !!!
Es ist mir ohnehin schon länger ein Rätsel, warum bevorzugt lange und kompliziert hin und her geschrieben wird, anstatt einmal zum guten alten Telefonhörer zu greifen. Wovor haben die Leute Angst ?
Und der Post des Vereinsvorsitzenden ist nicht leicht zu verstehen. Deutsch ist schon schwierig Ähnliches ist unseren Lions auch mal bei einem Spendenziel passiert. Blöde gibt es überall…
Das ist halt auch blöd, wenn man als Verein plötzlich einen Batzen Geld erhält. Da muss dann ein oder mehrere Verwendungen gefunden werden, der Kassenwart muss buchführen usw. . Das stresst alles nur.
Vielleicht ist man hier auch nicht käuflich und nimmt nicht Geld von jedem?
😉
Auf jeden Fall: Mehr als dumm gelaufen!
LG
Sabienes
Das dieser Verein E H überhaupt noch existieren darf! Hat Herr Kreutz nicht auf Facebook ein statement zu Frau G. Abgegeben und Anzeige erhoben .
Danke für die nette Beschreibung.
LG Brigitte.
Ich bin heute erst darauf aufmerksam geworden. Die Bilder von den angeblichen Hilfeaktionen scheinen auch „gefakt“ zu sein. Warum wohl sonst sieht man die Hilfebedürftigen niemals auf Fotos bei den Verteilaktionen? Die paar wenigen die zu sehen sind, werden wohl mit 10€ abgespeist für ein Foto um zu beweisen wie gut dieser Verein ist.
Hallo Frau Ronnenberg,
ich möchte auf Betterplace einen Kommentar zu dem Verein Euregio-Aachen-hilft schreiben und mich dabei auf Ihren Blog beziehen und hätte dazu gerne Ihr Einverständnis.
Habe mir das jetzt auf betterplace.org angesehen und gebe gerne mein Einverständnis. Habe gerade selbst schon dort kommentiert.
VORSICHT VOR EUREGIO
AACHEN HILFT e. V
Am 27.11.2018 meldete der Vereinsvorsitzende des EUREGIO Aachen hilft ev., Hr. Dreßen sich bei unserer Firma PR CAR und stellte eine Express-Anfrage für 7 Fahrzeuge, die ab dem 30.11.18 (also in 3 Tagen)eine Woche in Aachen und Umgebung für den Verein werben sollten.
Wir stellten ein Angebot, er fand es großartig und es kam zum Vertrag.
Wir: brauchen eine Anzahlung von 15 T um Express zu beginnen.
Er: schon überwiesen, hier ein Überweisungsbestätigung per Mail.
Wir: Ok, 7 Fahrer sind organisiert die für 8 Tage aus Berlin sich nach Aachen begeben und eine Woche in Aachen rumfahren.
Wir: Alles ist organisiert und bezahlt doch ihre Anzahlung ist nach 3 Tagen immer noch nicht angekommen und wir starten heute den Job.
Er: so wie in den letzten 3 Tagen
“ habe Ihnen doch versprochen das das Geld ankommen wird und den Restbetrag haben wir auch schon überwiesen.“
Wir: Ok, der ist schon ein sympat und solch ein großer, seriöser Verein wird schon nichts drehen.
Wir starteten die Touren um 15 Uhr in Aachen und geplant war bis 20 Uhr zu arbeiten.
Bis Herr Dreßen um 19:30 Uhr panisch anrief und behauptete die Fahrzeuge stehen alle im Halteverbot in der Innenstadt und er bekäme ziemlich Ärger mit dem Ordnungsamt, daher müsste die ganze Aktion sofort abgeblasen werden es war alles ein Fehler von ihm und er übernimmt auch alle kosten. Dies hat er auch nochmal schriftlich bestätigt.
Wir waren schockiert über seine Reaktion und können uns bis heute nicht erklären was dazu geführt hat das man eine
34 000Euro Aktion einfach so absagt.
Darauf folgte:
Nie wieder jegliche Kontaktaufnahme, haben alles versucht, dutzende Anrufe, E-Mails, SMS. „Herr Dreßen ist nicht erreichbar, können wir etwas für ihn übermitteln“ hieß es immer vom callcenter.
DIE ANZAHLUNG IST NIE ANGEKOMMEN.
Es handelte sich anscheinend um eine Fälschung. Anders kann sich’s die Polizei noch mein Anwalt nicht erklären. Denn eine getätigte Überweisung kann man nicht mehr zurücknehmen.
Wir haben einen Schaden von ca. 20.000 €
Nun haben wir Klage eingereicht. Und der Staatsanwalt ermittelt. Doch der Verein existiert nicht mehr unter der im Impressum veröffentlichte Adresse!!
Sehr skurril wie solch ein lang eingesessener Verein, der sich für gute Werte einsetzt, solche Machenschaften umsetzt.
Also Vorsicht ist geboten.
Vielen Dank fürs lesen und wir hoffen das niemand anderes mehr Schaden erleiden muss von solchen Vereinen.
Beste Grüße,
Firma PR CAR